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Rügen: MV zieht die Corona-Notbremse – das bringt eine Frau von der Insel auf diese Idee

Rügen: MV zieht die Corona-Notbremse – das bringt eine Frau von der Insel auf diese Idee

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Der Strand von Göhren auf Rügen, hier im Mai 2020. MV hat aktuell strenge Einreiseregeln. Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Jens Büttner

Urlaube sind auf Rügen noch nicht wieder erlaubt. Während im Nachbarland Schleswig-Holstein in den ersten Orten der Tourismus vorsichtig und unter Beobachtung wieder öffnet (MOIN.DE berichtete), hat Mecklenburg-Vorpommern (MV) die Corona-Notbremse gezogen. Schulen, Kindertagesstätten und die meisten Geschäfte sowie Museen und Freizeiteinrichtungen schließen.

Wegen der bundesweit hohen Corona-Infektionszahlen schränkt MV auch die Regeln zur Einreise in das Küstenland weiter ein. Wer aus einem anderen Bundesland kommt und einen Zweitwohnsitz im Nordosten hat, muss diesen bis spätestens 23. April verlassen. Das gilt auch für Dauercamper, Kleingartenpächter sowie Bootseigentümer aus anderen Bundesländern. Eine Frau von der Ostsee-Insel Rügen hat das auf eine Idee gebracht.

Rügen: Jeden Tag ein Gruß von der Insel

„So viele können unsere schöne Insel nicht besuchen“, sagt Iris Klante in einem Video, das sie bei Facebook geteilt hat.

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Deshalb hat sie jetzt kurzerhand die öffentliche Facebook-Gruppe „Rügen-Feeling – täglicher Gruß von der Insel“ gegründet. Und genau das macht Iris Klante jetzt: „Ich schicke euch jeden Tag einen Gruß von der Insel Rügen.“

Sie möchte den Gruppenmitgliedern viel Positivität geben. „Ich möchte ihnen meine Sicht der Insel zeigen und ihnen die Zeit bis zum Urlaub verkürzen und sie neugierig machen auf unsere schöne Insel“, sagt Klante MOIN.DE.

Seit zehn Jahren lebt sie mit ihrer Familie nun schon auf Rügen. 2008 hätten sie sich bei einem Urlaub in die Insel verliebt. Ihr Lieblingsort: das Ostseebad Göhren. Da trifft es sich gut, dass sie auch genau dort lebt. „Für mich eine geniale Kombination: bergig, Wald und Meer.“

Bei Rügen-Fans kommt die Idee sehr gut an

Bei Rügen-Fans, die die Insel gerade nicht besuchen können, kommen die täglichen Grüße sehr gut an. „Gaaanz tolle Idee“, „super, ich freue mich“ und „tolle Sache“, heißt es in den Kommentaren mit Grüßen aus Leipzig, Sachsen-Anhalt und dem Ruhrgebiet.

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Das ist Rügen:

  • Insel vor der Ostseeküste Vorpommerns
  • Flächengrößte und bevölkerungsreichste Insel Deutschlands
  • Etwa 77.000 Menschen leben hier
  • Rügen ist zehnmal größer als Sylt
  • Auf der Insel gibt es 100 Sonnenstunden pro Jahr mehr als in München
  • Neben Stränden gibt es auf Rügen auch viele Naturschutzgebiete

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Rügen-Fans, die aus einem anderen Bundesland kommen, müssen schon seit Längerem auf eine Reise auf die Insel verzichten. Seit November sind Hotels und Pensionen in MV geschlossen. Längere Urlaubsaufenthalte und selbst Tagesausflüge aus anderen Bundesländern sind bereits seit Monaten grundsätzlich verboten.

Rügen: „and mit den härtesten Reisebeschränkungen“

Ausnahmen soll es nach Angaben der Landesregierung nach wie vor für Besuche der Kernfamilie geben. Dazu zählen etwa Eltern, Kinder und Geschwister. All diese Maßnahmen dienen der Eindämmung der Pandemie.

„Wir sind das Land mit den härtesten Reisebeschränkungen. Und dazu stehen wir“, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Freitag im Landtag in Schwerin. „Wenn wir all das nicht tun, dann wird es auch keinen Sommerurlaub in MV geben können“, betonte die Regierungschefin.

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Noch ist ungewiss, wie viele tägliche Grüße von der Insel Rügen es braucht, bis wieder Urlauber kommen dürfen. Die aktuellen Maßnahmen gelten jedenfalls bis vorerst 11. Mai. (kbm)