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Sankt Peter-Ording stellt ein neues Projekt vor – doch das geht nach hinten los! „Blödsinn“

Sankt Peter-Ording stellt ein neues Projekt vor – doch das geht nach hinten los! „Blödsinn“

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© IMAGO / Annett Mirsberger

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In Sankt Peter-Ording herrscht gerade große Ablehnung. Der Grund: ein neues Projekt. Dabei ist das, was dahinter steckt, eigentlich gut gemeint.

Der Küstenort an der Nordsee hat sich nämlich eine Maßnahme überlegt, um den Verkehr im Ort besser zu regeln. Das geht vielen Einwohnern von Sankt Peter-Ording gewaltig gegen den Strich. In den Kommentaren unter einem Facebook-Beitrag machen sie ihrem Ärger Luft.

Sankt Peter-Ording startet Verkehrsversuch

Es geht um ein Verkehrskonzept, das die Gemeinde nach und nach erarbeiten will. Einen ersten Versuch gibt es nun in der Pestalozzistraße, die für ein Jahr zu einer reinen Fahrradstraße werden soll. „Ziel ist eine dauerhafte Ausweisung als Fahrradstraße“, teilt der Küstenort mit.

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Das hat weitreichende Auswirkungen: Außer Anliegern soll jeglicher Durchgangsverkehr unterbunden werden, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 30 Stundenkilometer, parken darf man nur noch auf dafür ausgewiesenen Flächen. Radfahrer haben stets Vorrang und dürfen nebeneinander fahren.

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Ein Projekt, das gewaltige Wellen schlägt – jedoch nicht im positiven Sinne. Als „Quatsch“ und „völliger Blödsinn“ wird die Idee mehrfach bezeichnet. „Wieder nicht zu Ende gedacht“, heißt es in einem weiteren Kommentar.

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Das ist Sankt Peter-Ording:

  • Der Küstenort Sankt Peter-Ording liegt im Südwesten der Halbinsel Eiderstedt in Schleswig-Holstein.
  • Sankt Peter-Ording ist in vier Ortsteile gegliedert: Böhl, Bad, Dorf (Süd) und Ording. Dort leben insgesamt 3.997 Menschen.
  • Nach den Übernachtungszahlen ist Sankt Peter-Ording in Schleswig-Holstein das führende Seebad auf dem Festland. 2019 zählte der Küstenort 1.617.211 touristische Übernachtungen.
  • Sankt Peter-Ording hat als einziges deutsches Seebad eine eigene Schwefelquelle und trägt daher die Bezeichnung „Nordseeheil- und Schwefelbad“.
  • Bekannt ist der Küstenort auch für seine Pfahlbauten am Strand.
  • Von 1994 bis 1997 wurde in Sankt Peter-Ording die ARD-Serie „Gegen den Wind“ produziert.

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Häufig wird die Befürchtung ausgesprochen, dass sich der Verkehr in die Nebenstraße verlagere. „Und alle fahren durch die winzige Parallelstraße! Auch die Reisebusse“, meint etwa eine Frau.

Sankt Peter-Ording hat „den Vogel abgeschossen“

Ein Mann äußert sein Mitleid für die Anwohner und findet: „Der Ort hat man wieder den Vogel abgeschossen.“ „Verkehrsberuhigung für die einen führt in diesem Fall zu Verkehrsbelastung für die anderen“, schreibt der Inhaber eine Ferienwohnung.

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Weiterhin in der Kritik stehen die Kosten für den Versuch. 20.000 Euro sind in Fahrradstraße investiert worden. „Überall fehlt das Geld und für solche Projekte wird es ohne Sinn und Verstand rausgeschmissen“, beschwert sich eine Mann.

Kaum Zustimmung in Sankt Peter-Ording

„Das Geld hätte man an anderer Stelle sinnvoller verbraten können“, schließt sich eine Frau an. „Unglaublich, für so etwas überhaupt Geld auszugeben“, wettert ein weiterer Anwohner.

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Ein weiterer Mann gibt zu bedenken, dass es sich nur um einen Versuch handelt und die meisten Versuche ohnehin scheitern, „weil sie nicht durchdacht sind“. Die Stimmung ist ganz eindeutig.

Sankt Peter-Ording: Befürworter in der Unterzahl

Menschen, die die Maßnahme befürworten, befinden sich in der Unterzahl. „Finde ich einen guten Anfang“, kommt von einem Mann. „In Sankt Peter braucht man kein Auto“, findet eine Frau. Das war es auch schon an Zustimmung in den über hundert Kommentaren.

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Weitere Befürworter meldeten sich jedoch per Mail bei MOIN.DE. So schrieb ein Ehepaar: „Wir genießen jede Straße hier, in der der Verkehr eingeschränkt wird! Es müsste dringend auch der komplette Verkehr aus dem Dorf gesperrt werden. Wenn nur Bus, Anlieferverkehr und Schwerbehinderte dort fahren dürften, wäre dies ein absoluter Gewinn! Das Gleiche gilt für den Ortsteil Bad!“

Ein Einheimischer hat kürzlich seinem Ärger über das Verhalten mancher Verkehrsteilnehmer in Sankt Peter-Ording Luft gemacht. Welchen Appell er an alle hat, erfährst du >>> hier.

Die Schutzstation Wattenmeer macht derweil auf ein Problem aufmerksam, das die Nordsee betrifft. In Sankt Peter-Ording machen sich Umweltschützer regelmäßig für Meeresbewohner und Lebewesen an der Küste stark. Worauf sie aktuell hinweisen, erfährst du >>> hier. (lh)