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Nordsee: Seltener Gast an der Küste! Ihm solltest du nicht zu nahe treten

Nordsee: Seltener Gast an der Küste! Ihm solltest du nicht zu nahe treten

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Nordsee: Auf den ostfriesischen Inseln ist ein seltener Besucher unterwegs. Foto: picture alliance/dpa/Patrick Kösters

Seltener Besuch an der Nordsee-Küste! Vor einer Woche ist auf Baltrum ein Walross gesichtet worden. Eigentlich leben die Meeresbewohner zwischen Grönland, Spitzbergen und der Barentsee. Doch ein weibliches Exemplar hat sich auf eine weite Reise Richtung Deutschland begeben.

Und offensichtlich scheint es dem Tier dort gut zu gefallen. Das Walross ist inzwischen auf mehreren Nordsee-Inseln gesehen worden.

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„Ich habe es erst gar nicht geglaubt, als mich ein Baltrumer darauf aufmerksam gemacht hat“, sagte Dünen- und Vogelwart Heinz Ideu von Baltrum der Deutschen Presse-Agentur vergangene Woche. Er habe dafür gesorgt, dass das Walross in Ruhe dort liegen konnte und ihm niemand zu nah kam.

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Die Gemeinde schaltete die Seehundaufzuchtstation Norddeich ein. Dort tauschte man sich mit europäischen Kolleginnen und Kollegen aus und stellte fest, dass das Walross wohl zuletzt in Dänemark gesichtet worden war. Wie der NDR berichtet, scheint die Walross-Kuh an der Haut verletzt zu sein. Allerdings behindere diese das Tier nicht und erfordere kein Eingreifen.

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Das ist die Nordsee:

  • die Nordsee ist ein Randmeer des Atlantischen Ozeans
  • die Nordsee ist ein wichtiger Handelsweg und dient als Weg Mittel- und Nordeuropas zu den Weltmärkten
  • die Fläche beträgt 570.000 Quadratkilometer
  • sie ist bis zu 700 Meter tief

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Nach Angaben des Chef-Tierpflegers Tim Fetting von der Aufzuchtstation wurde seit 1998 kein Walross mehr in der südlichen Nordsee gesehen. Damals war ein Tier auf der Insel Juist aufgetaucht. Das aktuelle Exemplar hat Baltrum wieder verlassen und wurde seither sowohl auf Wangerooge als auch auf Spiekeroog gesichtet – Insel-Hopping also.

Nordsee-Besucher sollen Abstand halten

Das Walross gilt als „potenziell gefährdet“. Vor rund 100 Jahren ist die Art fast vollständig ausgerottet worden. Momentan wird der Bestand auf wenige tausend Tiere geschätzt. In Deutschland gelten die Meeresbewohner durch das Bundesnaturschutzgesetz als „besonders geschützt“.

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Wer ein Walross sieht, sollte laut NDR schnell die Nationalpark-Ranger vor Ort kontaktieren. Die könnten dann sicherstellen, dass das Tier seine Ruhe hat. Schaulustige sollen den Meeresbewohner aus der Ferne betrachten und vor allem der Fluchtweg ins Wasser freihalten. Denn viele Menschen auf einem Haufen seien für Walrosse etwas recht Ungewohntes. In der Arktis kommt das schließlich selten vor.

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Das sind die ostfriesischen Inseln:

  • Die ostfriesischen Inseln sind eine Gruppe sieben deutscher Nordseeinseln.
  • Dazu zählen Borkum, Juist, Norderney, Baltrum, Langeoog, Spiekeroog und Wangerooge.
  • Die Inseln liegen aufgereiht vor der niedersächsischen Festlandsküste, entlang der ostfriesischen Halbinsel.
  • Die Inselgruppe erstreckt sich über rund 90 Kilometer Länge von West nach Ost zwischen den Mündungen von Ems und Jade beziehungsweise der Weser, und zwischen 3,5 und 10 Kilometer dem Festland

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Nordsee: Walrosse in großer Not

Im März war an der Küste der britischen Provinz Wales sowie an der irischen Westküste jeweils ein Walross gesehen worden. Biologen gingen im Frühjahr davon aus, dass es sich um das gleiche Tier handelte – womöglich auf einer Eisscholle angeschwemmt.

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Die bis zu 3,50 Meter langen und bis zu 1.000 Kilogramm schweren Walrosse können bis zu 600 Meter tief tauchen. Der Klimawandel und die damit verbunde Eisschmelze in der Arktis bringt die ohnehin gefährdeten Tiere in noch größere Not. (dpa/mik)