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Nordsee: Nach drei Jahren Kampf sind hier die Existenzen am Ende – „Reserven aufgebraucht“

Nordsee: Nach drei Jahren Kampf sind hier die Existenzen am Ende – „Reserven aufgebraucht“

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© IMAGO / Jochen Tack

Nordsee: Diese 5 Strände musst du gesehen haben

Wir stellen 5 Nordsee-Strände vor, die du unbedingt gesehen haben musst.

Die Corona-Pandemie hat sicherlich allen zu schaffen gemacht. Doch an der Nordsee hat sie Menschen besonders schwer getroffen, zumal sie auch schon vorher mit Problemen zu kämpfen hatten.

Einige sind mit ihren Existenzen am Ende und wissen nicht, wie es für sie noch weitergehen soll. Die Stimmung an der Nordsee ist eindeutig gesunken.

Nordsee: Krabbenfischer bangen um ihre Zukunft

Es geht um die Krabbenfischer an der Küste. Denn sie stecken in einer tiefen Krise: Erst nahm der Handel 2019 wegen voller Lager kaum Krabben ab. 2020 lief er dann auch nicht, weil es wegen der Pandemie keine Krabbenpuler gab.

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Und 2021 gingen den Fischern dann bei niedrigen Preisen kaum Krabben in die Netze.

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Das ist die Nordsee:

  • die Nordsee ist ein Randmeer des Atlantischen Ozeans
  • die Nordsee ist ein wichtiger Handelsweg und dient als Weg Mittel- und Nordeuropas zu den Weltmärkten
  • die Fläche beträgt 570.000 Quadratkilometer
  • sie ist bis zu 700 Meter tief

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Dass die Fangmenge von Krabben von Jahr zu Jahr schwankt ist nichts Ungewöhnliches. Aber drei wirtschaftlich schwere Jahre hintereinander machen den Krabbenfischern an der Nordsee zu schaffen. Die Sorge um ihre Existent wächst bei vielen Fischern.

„Der Winter steht vor der Tür und es sieht nicht gut aus“, sagt der Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaft der Deutschen Krabbenfischer, Dirk Sander. Eigentlich sei der Winter die Zeit im Jahr, in der die Fischer von ihrem Ertrag aus dem Jahresanfang leben könnten. Aber dem ist dieses Jahr nicht so. „Nach drei schlechten Jahren sind alle Reserven aufgebraucht.“

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Auch der Fischereiexperte Philipp Oberdörffer macht sich Sorgen: „Wenn das so weiter geht, sehe ich da keine wirtschaftliche Zukunft.“

Neben den ausbleibenden Umsätzen sind Fischer zudem besorgt um die steigende Inflation und höhere Betriebskosten. Zusätzlich fehlen Rücklagen für nötige Investitionen. Es ist offensichtlich eine düstere Zukunft für die Krabbenfischer.

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Die Mixtur an Sorgen habe „sehr viel Unsicherheit gebracht“, sagt Oberdörffer. Vielen Fischern fehle das Licht am Ende des Tunnels. „Die Stimmung ist nicht mehr schlecht“, beschreibt er. „Die Stimmung kippt schon Richtung Resignation.“

Gibt es noch Hoffnung für die Krabbenfischer an der Nordsee?

Trotz der vielen Erfahrung, die die Fischer hätten, sei die Zukunft für sie nicht absehbar. Das klingt ganz danach, als seien viele mit ihren Nerven und auch ihrer Existenz am Ende.

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Aber einen Hoffnungsschimmer gibt es noch. Denn die Krabbenlager der Großhändler sind langsam leer, sodass die Preise wieder steigen und Krabbenfischer wieder mehr Gewinn machen könnten. Das wäre doch zumindest ein kleiner Funke Licht am Ende des Tunnels. (dpa/fk)