Wohl jeder, der im HVV in Hamburg unterwegs ist, kennt es: Man steht an einer Haltestelle und ist verwundert, wo der Bus bleibt. Oder man ist ziemlich spät dran und fragt sich, ob es überhaupt noch lohnt, von zuhause zur Haltestelle zu hetzen.
Auf Twitter entdeckten Nutzer des HVV in Hamburg kürzlich einen hilfreichen Trick in Form eines Tools, das Abhilfe schaffen könnte. So wirkt es jedenfalls auf den ersten Blick. Doch leider gibt es einen Haken an der Sache.
HVV in Hamburg: Nützliches Tool?
Das Tool nennt sich „hvv.live“ und gibt es schon länger. Jeder kann es ganz schnell selbst ausprobieren: Einfach nur „hvv.live“ in die Adresszeile eines Browsers eingeben, danach öffnet sich eine Karte mit vielen kleinen Punkten.
Und die können sehr hilfreich sein. Denn sie zeigen sowohl Busse als auch Bahnen im HVV in Hamburg vermeintlich in Echtzeit an.
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Wer sich also fragt, wo der Bus bleibt oder ob es sich noch lohnt, zur Haltestelle zu rennen, könnte sich mit in Blick auf das kleine Tool schnell selbst helfen.
HVV in Hamburg: „Wir finden’s cool“
„Wir haben das heute echt ganz zufällig entdeckt. Wir finden’s cool!“, hieß es kürzlich auf Twitter von „Radweg Hindernis(se)“. In den Kommentaren schreibt eine Person: „Wie geil ist das denn?“
S-Bahn-Ausfälle, U-Bahn-Verspätungen und Staus waren auch der Grund, weshalb Franz Neubert, Entwickler bei „Ubilabs“, das Projekt „hvv.live“ vor einigen Jahren auf den Weg brachte.
Komplett verlassen kann man sich auf das Tool allerdings nicht, da nicht alle Fahrzeuge angezeigt werden und Echtzeit-Informationen liefern. Das wird bei einem kleinen Test deutlich.
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Das ist der HVV in Hamburg:
- Der Hamburger Verkehrsverbund ist ein Verkehrs- und Tarifverbund, der das Hamburger Stadtgebiet und umliegende Gebiete in Schleswig-Holstein und Niedersachsen umfasst.
- Der HVV wurde am 29. November 1965 gegründet.
- Der Hamburger Verkehrsverbund hat eine Struktur mit einer Verbund-Dachgesellschaft. „Dachgesellschaft“ ist die HVV GmbH mit Sitz in Hamburg.
- Zum HVV gehören unter anderem die Hamburger Hochbahn AG und die S-Bahn Hamburg GmbH unter der Deutschen Bahn.
HVV in Hamburg: Tool mit Tücken
An einer Kreuzung in Eimsbüttel mit mehreren Buslinien und U-Bahn-Brücke zeigen sich die Tücken.
Die U3 fährt tatsächlich genau in dem Moment vorbei, als ein gelber Punkt an der Kreuzung angezeigt wird.
Nicht so aber beim 4-er-Bus, der sich gerade nähert. Laut „hvv.live“ befindet sich dieser schon ein gutes Stück weiter als in der Realität und ist um die nächste Ecke gebogen.
Auch auf der Gegenseite ist das Gleiche beim dortigen 4er-Bus der Fall. Der steht schon an der Bushaltestelle, während ihn „hvv.live“ noch ein gutes Stück davor anzeigt. Erst kurz danach aktualisiert die Karte sich plötzlich und zeigt die exakte Position des Busses an.
Bei den nachfolgenden 181er-Bussen wieder das Gleiche Phänomen: „hvv.live“ liegt mit seiner Anzeige der Busse knapp daneben.
Wer selbst im Bus sitzt und seine Fahrt auf „hvv.live“ verfolgt, wird merken, dass der rote Punkt, der diesen darstellt, an Haltestellen irgendwie nicht stehenbleibt, sondern sich weiterbewegt, obwohl der Bus gerade stoppt und Menschen ein- und aussteigen lässt.
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HVV in Hamburg äußert sich
Doch wie kann es sein, dass Busse im HVV überhaupt irgendwo fast-live angezeigt werden, aber so gut wie niemand davon weiß und es auch keine Integration in der offiziellen App gibt? MOIN.DE hat Nachgefragt. HVV-Sprecherin Silke Seibel sagt:
„Der hvv stellt die aktuellen Fahrplandaten sowohl im Transparenzportal der Stadt Hamburg sowie über eine API-Schnittstelle zur Verfügung. Über diese Schnittstelle sind die Daten für jeden zugänglich.“
Das Tool „hvv.live“ ist dementsprechend auch kein offizielles hvv-Produkt.
Die Fahrzeuge des Verkehrsverbunds seien mit entsprechender Technik – Bordrechnern beziehungsweise Leitsystemen – ausgestattet, über die die Echtzeit-Daten an die zentrale Datendrehscheibe in Bremen übermittelt und von dort – vereinfacht ausgedrückt – von Geofox „abgeholt“ werden. Geofox ist unser direkter „Datenlieferant“.“