Auf Sylt haben sich die Punks niedergelassen. In einem Protestcamp demonstrieren sie für mehr Gerechtigkeit, die Deutschland aus ihrer Sicht fehlt. MOIN.DE hat schon mehrfach darüber berichtet.
Um ihre politischen Forderungen zu diskutieren, haben die Punks zu einem „Wohnzimmer Talk“ inmitten ihres Protestcamps in Sylt geladen. Doch nicht irgendwer sollte dort erscheinen. Erst ließ sich Ex-Finanzminister Wolfgang Scheuble auf ein Gespräch mit den Punks ein und dann kam auch noch ein weiterer prominenter Politiker zu den Demonstrierenden auf die Wiese vor dem Rathaus auf Westerland. Und der steckte den Punks sogar noch etwas Geld zu.
Sylt: Prominenter Politiker geht mit den Punks ins Gespräch
Die Rede ist von Linken-Politiker Gregor Gysi. Dieser ließ mit einer Antwort auf die Einladung in das Camp nicht lange warten und reiste am Donnerstag mit dem Rad an.
Nur wegen der Punks sei er zwar nicht auf die Nordsee-Insel gekommen, schließlich stünde am Abend noch eine Lesung in Kampen an, doch entgehen lassen wollte er sich die Abwechslung nicht.
- Sylt ist die größte nordfriesische Insel und liegt in der Nordsee
- Nach Rügen, Usedom und Fehmarn ist Sylt die viertgrößte Insel Deutschlands
- Die Insel Sylt ist vor allem für ihre Kurorte Westerland, Kampen, Wenningstedt und den ca. 40 Kilometer langen Sandstrand im Westen bekannt
- Zahlreiche Gebiete auf und um Sylt sind als Schutzgebiete ausgewiesen. Auf der Insel gibt es allein zehn Naturschutzgebiete
- Der Tourismus ist seit über 100 Jahren auf Sylt von erheblicher Bedeutung, seit Westerland 1855 zum Seebad (Kurort) wurde
- Im Sommer befinden sich täglich rund 150.000 Menschen auf der Insel
- Zum Vergleich: Lediglich rund 18.000 Menschen leben auf Sylt
Wie das „Hamburger Abendblatt“ berichtet, sei Gysi mit den Punks über alle möglichen Themen ins Gespräch gekommen. Von utopischen Vorstellungen die Insel mit Böllern zu bewerfen, bis hin zu existenziellen Fragen über Wohnungsnot und Obdachlosigkeit.
Neben Tipps und Vorschlägen, wen die Punks als nächstes einladen sollten, um ihre Ziele auch wirklich zu erreichen, spendete er den Protestlern außerdem noch 50 Euro.
Sylt: Gysi bleibt 1,5 Stunden
In den sozialen Netzwerken ernten die Punks mit ihrer Aktion eher wenig Zuspruch. Dass Gysi die Demonstrierenden vor Ort besuche, würde ihnen doch nur noch mehr Aufmerksamkeit geben. Dabei sollten die Verantwortlichen die Punks lieber von der Insel werfen, heißt es dort. Andere befürworten die Aktion und schätzen Gysis Bereitschaft, ich mit den Demonstrierenden auszutauschen.
Doch den Verantwortlichen sind die Hände gebunden und die Punks vor dem Rathaus im Recht. Laut „Abendblatt“ hätte Gysi den Punks aber empfohlen, als nächstes den Landrat des Kreises Nordfriesland einzuladen, da dieser tatsächlich in der Lage wäre, die Forderungen der Protestler umzusetzen.
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Gysi verabschiedete sich nach rund 1,5 Stunden.
Wie lange die Punks noch auf der Wiese vor dem Rathaus in Westerland auf Sylt verweilen werden, ist nicht ganz klar.