Um die Förde in Flensburg steht es schlecht.
Das soll sich nun ändern. Deshalb sollen in Flensburg nun gemeinsam mit Dänemark Pläne ausgearbeitet werden. Dafür muss allerdings Kompromissbereitschaft herrschen. Deutschland ist hier auch schon einen Schritt weiter…
Flensburg: Förde in schlechtem Zustand
Vertreter aus Dänemark und Deutschland wollen die Zusammenarbeit verbessern, um den Zustand der Förde zu verbessern. Es solle einen Dialog unter anderem mit der dänischen Regierung geben, um zu untersuchen, wie die Förde wieder sauber werden könne, sagte der SSW-Bundestagsabgeordnete Stefan Seidler am Montag bei einem Besuch des dänischen Fischereiministers Rasmus Prehn in Flensburg.
Um die Flensburger Förde steht es demnach nicht besonders gut: „Die Nährstoffeinträge sind hoch, die Flensburger Förde insgesamt ist sehr, sehr verschmutzt“, sagte Seidler. „Jetzt geht es darum, wie können wir die Flensburger Förde retten?“
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Flensburg: Diskussionen zwischen Deutschland und Dänemark
Am Vormittag hatten Seidler, Prehn und weitere Politiker mit Umweltverbänden, Fischereigewerbe und Fachleuten über den Zustand der Förde diskutiert. Sehr intensiv sei in diesem Zusammenhang darüber beraten worden, inwieweit die Muschelfischerei das Gewässer belastet, sagte Seidler (Mehr dazu hier).
Er sei sehr froh darüber, dass sich der dänische Minister und die dänische Regierung dieser Problematik annähmen und untersuchten, welche Möglichkeiten es gebe, um die Förde besser dastehen zu lassen.
Ein paar Fakten über Flensburg:
- Flensburg ist eine große kreisfreie Mittelstadt im Norden von Schleswig-Holstein
- Nach Kiel und Lübeck ist Flensburg mit rund 90.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt des Bundeslandes
- Kleine Kapitänshäuser und Gassen, Kirchen und der Museumshafen verleihen der Stadt ihren maritimen Charme
- Der Nähe zu Dänemark verdanken die Flensburger ihre ganz eigene „Sprache“ – Petuh
Flensburg: Muschelfischerei ein möglicher Faktor zur Lösung
Prehn betonte, es liefen auf dänischer Seite Verhandlungen für einen neuen Meeresplan. Im Zuge dessen werde auch das Thema Muschelfischerei untersucht. Eventuell gibt es auch die Möglichkeit, die Muschelfischerei kurzzeitig auszusetzen. Der Minister versicherte, man wolle in engem Austausch mit seinen Gesprächspartnern auf deutscher Seite bleiben und sich möglichst rasch wieder zusammensetzen.
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Auf deutscher Seite der Innenförde wird schon seit einigen Jahren nicht mehr nach wilden Muscheln gefischt. Die Stadt Flensburg hatte die Fischerei veboten. Auch im Kreis Schleswig-Flensburg wird nicht gefischt. Dieser Entscheidung ging eine intensive Diskussion in der Region voran, ob die Wildmuschelfischerei mit dem Schutz der Flensburger Förde vereinbar sei.
Im dänischen Teil der Innenförde ist die Miesmuschelfischerei hingegen weiterhin erlaubt und wird praktiziert. Generell verboten ist sie auf deutscher Seite allerdings auch nicht. Die Thematik muss jetzt nochmal ernsthaft angegangen werden. (dpa/lfs)