In der Heimat gab es keine Arbeit, drum suchten sich viele Polen vor der Wende eine Arbeit in Deutschland. Nicht wenige von ihnen auf der Nordsee-Insel Sylt. Für polnische Arbeiter gehörte hier jahrelang zur Lebensrealität: auf Sylt schuften und in Polen leben.

Nur wenig änderte sich über die vergangenen Jahre. Jetzt wird es an der Nordsee für die eigentlich unentbehrlichen polnischen Arbeitskräfte immer ungemütlicher. Immer mehr denken über eine Flucht von der Insel nach.

Nordsee: Polnische Arbeitskräfte wollen nicht mehr bleiben

Das Geschäftsmodell kennt Familie Dodat schon allzu lang. Mehrere Generationen arbeiten mittlerweile auf Sylt, berichtet die Polin dem „Hamburger Abendblatt“. Immerhin ein Zehntel der Einwohner auf der Nordsee-Insel seien Polen.

Sie haben hier vor einigen Jahren eine sichere Einkommensquelle gesucht und gefunden. Viele von ihnen mussten – wie die mittlerweile 67-Jährigen – in Kauf nehmen, dass die Familie in der Heimat nur wenig Zeit mit ihnen verbringen konnte. Dodat „kann nicht sagen, wie schlimm es war“, ihre Familie vernachlässigen zu müssen.

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Nordsee: Hohe Kosten sorgen für Fluchtgedanken

Nach der Wiedervereinigung sollte dann auch die Familie nachkommen. Doch auf der Insel Sylt war das für die Familien der polnischen Arbeitskräfte nicht möglich. Zu teuer waren die Wohnungen. So ist es noch heute.

Während die Mieten um den ohnehin hart umkämpften Wohnraum weiter steigen, steigen aktuell auch noch die Inflationen. Am Ende des Monats bleibt nur noch wenig übrig.

Neben den hohen Kosten plagt die Deutsch-Polen auf Sylt noch eins. Auf der Insel kommen bei ihnen einfach keine Heimatgefühle auf. Der Mangel an Vertrautem wie polnischen Klassikern in der Küche und gemeinsamen Treffpunkten bewege die Menschen.

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Nordsee: Flüchten die Polen jetzt von der Insel?

Angesichts der aktuellen Situation würden immer mehr polnische Arbeitskräfte überlegen, die Insel zu verlassen, erklärte Marta Skorecka dem „Hamburger Abendblatt„. Sie will mittels eines Vereins dafür sorgen, dass sich eine polnische Gemeinschaft findet. So will sie die Wünsche nach gemeinsamen Treffen endlich erfüllen.

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Auch auf Sylt sind die Folgen des Fachkräftemangels spürbar. Ein Verzicht auf die polnischen Arbeitskräfte wäre für die Nordsee-Insel fatal. Dem ist sich auch Lars Schmidt bewusst. Er ist fraktionsloser Politiker auf der Insel und will die notwendigen Vorhaben mit unterstützen. (msk)