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Usedom: Verkehrs-Frust macht sich breit – hier passt gar nichts mehr

Es liegt viel Wut und Enttäuschung in der frischen Ostseeluft. Die Urlaubsinsel Usedom hat ein großes Problem, was man nun angehen müsse.

© IMAGO / Leo

Usedom: Woher die Insel ihren Namen hat

Nach Rügen ist Usedom die zweitgrößte Insel Deutschlands. Die Insel an der Pommerschen Bucht hat 76.500 Einwohner. Sie ist zum Großteil Deutsch, jedoch ist auch ein Teil im Osten von ihr bereits polnisch. Gelegen an der Ostsee ist sie ein absoluter Touristenmagnet.

Es sollte alles so einfach und günstig sein in der Gemeinde Ückeritz auf Usedom: ganztägiges kostenloses Bahnfahren in Verbindung mit der Usedom-Card. Zahlreiche Einwohner und Urlauber freuten sich – wurden dann allerdings bitter enttäuscht.

Usedoms Bürgermeister Axel Kindler und Kurdirektor Toni Schulz beschlossen gemeinsam mit der UBB in Eigenregie, dass das Ticket erst ab 9 Uhr gilt. Den ganzen Tag kostenlos auf Usedom fahren – adé! Jetzt kommt noch ein weiteres Problem hinzu…

Usedom: Verkehr sorgt für Ärger

Als würde das Dilemma nicht schon reichen, ist nun der allgemeine Zugverkehr auf der Insel Usedom ins Visier vieler Bürger geraten. Das 49 Euro-Ticket lässt zwar viele Zugfahrer jubeln, für unter 50 Euro von A nach B zu kommen. Allerdings macht sich Wut bei vielen Einwohnern breit. Die Auswirkungen des Tickets seien enorm, denn schon jetzt reichen die vorhandenen Züge teilweise nicht mehr aus, um alle Fahrgäste mit Sack und Pack als auch mit Fahrrädern mitzunehmen!

Was sagt die Stadtverwaltung Usedom dazu? „Wir haben seit längerer Zeit einen Schienenersatzverkehr, da Fahrdienstleiter fehlen. Es handelt sich  um ein Tochterunternehmen der Deutsche Bahn-Regio. Da sind unsere Einflussmöglichkeiten gering“, erklärt gegenüber MOIN.DE ein Pressesprecher Usedoms.

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Usedom: Erst ab 9 Uhr kostenlos fahren

Man kommt anscheinend auch nicht mit der Einigung der ganztägigen Nutzung der Usedomer Bäderbahn (UBB) weiter. So bestätigt der Pressesprecher, dass Gäste und Einwohner immer noch erst ab 9 Uhr die Züge in Verbindung mit der Usedom-Card kostenlos nutzen dürfen. Eine Einigung gibt es offenbar noch nicht.

In einer Sitzung im Juli einigte man sich allerdings, dass der umstrittene Ticket-Clou von Kindler und seinen zwei Stellvertretern, Marco Biedenweg und Astrid Pantermehl, ausgebadet werden soll. Fehlanzeige! MOIN.DE sprach jetzt mit dem Bürgermeister. 

Usedom: Statement vom Bürgermeister

Axel Kindler stritt überraschenderweise zunächst das kostenlose Bahnfahren ab 9 Uhr gegenüber MOIN.DE komplett ab. Es soll jedoch noch im August eine gemeinsame Bürgersprechstunde mit Jürgen Boße von der UBB in Ückeritz stattfinden. Bürger und Urlauber seien herzlich Willkommen, ihre Fragen zu stellen. Den Termin zieht Kindler mit Boße in den kommenden Tagen fest.


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Gegenüber MOIN.DE betont ein Sprecher der Deutschen Bahn: „Wir arbeiten mit allen Beteiligten daran, den Vorpiloten in eine gesamthafte Einführung der Usedom-Card bei allen prädikatisierten Gemeinden zu überführen. Weiteres können wir dazu nicht sagen.“

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