Die Sommerferien sind im vollen Gange. Jahr für Jahr strömen zahlreiche Besucher an die Strände rund um die Ostsee. Vielerorts muss man schnell sein, um einen Platz am Wasser zu ergattern, bevor es zwischen den Badetüchern zu eng wird.
Trotzdem blickt der Tourismusverband besorgt auf die aktuelle Situation in den Urlaubsorten an der Ostsee. MOIN.DE hat in den beliebten Hotspots nachgehakt…
Ostsee nicht mehr kultiges Reiseziel?
„Wenn die zweite Hälfte der Saison ähnlich wird wie die erste, werden wir die Zahlen der Vorjahre nicht erreichen“, warnt Tobias Woitendorf, Geschäftsführer des Landestourismusverbandes und Tourismusbeauftragter der Landesregierung gegenüber den „Lübecker Nachrichten“. Einige Unternehmen würden ihm mitteilen, dass sie ihre Geschäfte kaum bis zum Rand der Auslastung betreiben könnten.
MOIN.DE hat in beliebten Ostsee-Gebieten nachgefragt. Etwa in Scharbeutz kann sich die Tourismusbranche nicht beklagen. Die Hauptsaison zwischen Mitte Juli und Mitte August sei von den Buchungszahlen genauso wie zuvor, erklärt eine Pressesprecherin. Natürlich seien die Folgen der Pandemie noch nicht vergessen, so würden sich seit dem Reise-Stopp wieder mehr Urlauber ins Ausland begeben. Trotzdem sei man in Scharbeutz zuversichtlich. Spätestens in den Herbstferien und zum Jahreswechsel wird der Ansturm auf den Küstenort wieder größer.
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Ein ähnlicher Trend zeichnet sich in Rostock ab. An den Stränden in Warnemünde und Co. finden sich in den Sommerferien viele Urlauber ein. Erst im Herbst würde die Nachfrage sinken. Viele Touristen ließen sich jedoch auch spontan vom Reisefieber packen, betont die Tourismuszentrale Rostock & Warnemünde.
Ostsee: „Unter den Vorjahresständen“
„Tatsächlich nimmt Rostock hinsichtlich dieser Entwicklung nochmal eine besondere Stellung ein. Wenn wir unser eigenes Buchungskontingent überblicken, sind die Übernachtungskapazitäten der Rostocker Seebäder im Sommer fast vollständig ausgebucht. Da mag Rostock von seiner Vielfältigkeit profitieren, da es nicht nur drei attraktive Seebäder, sondern auch eine Großstadt und Geschäfts- bzw. Tagungstourismus bietet und damit Aktivitäten ermöglicht, die auch witterungsunabhängig attraktiv sind“, erklärt ein Sprecher auf Anfrage von MOIN.DE.
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Aber womit beschäftigen sich die Ostsee-Urlauber während ihrer Reise? Eine Pension mit Restaurant in Tessin bei Rostock berichtet gegenüber den „Lübecker Nachrichten“, dass scheinbar nicht mehr so viele Touristen Essen gehen würden. „Jetzt haben wir gut zu tun. Aber die Vorsaison und auch die Vorbuchungen für die Nachsaison liegen unter den Vorjahresständen“, erklärt der Betreiber. Zusätzlich sei das Lokal wegen der Inflation ebenfalls zu einer Preissteigerung gezwungen. Bleibt also abzuwarten, was der Herbst an der Ostsee bringt…