Die Küstenregionen an der Nordsee sind nicht nur für ihre schöne Natur und weitläufigen Strände bekannt, sondern auch für ihre hohen Preise im Vergleich zu Ostsee-Orten.
Während Norderney und Sylt oft die Spitzenreiter bei den Kosten sind, ist in Bezug auf die Kurtaxe eine andere Nordsee-Insel die teuerste Deutschlands. Nun erklären die Verantwortlichen, warum Gäste dort ganze fünf Euro pro Person für ihren Besuch zahlen müssen.
Nordsee: Rekord-Kurtaxe auf Urlaubs-Insel
Es geht um die ostfriesische Insel Spiekeroog, die derzeit als die teuerste Insel Deutschlands bezeichnet wird und in der Kritik steht. Besucher müssen während der Hauptsaison einen Gästebeitrag von fünf Euro pro Übernachtung für Erwachsene zahlen, während für Kinder zwischen 6 und 14 Jahren 2,10 Euro fällig werden.
Auf den ersten Blick könnte man denken: „Wie bitte? Ganze fünf Euro für die Kurtaxe? Das ist Abzocke.“ So denken manche Nordsee-Liebhaber über die Gebühren für die Insel Spiekeroog, wie sie in den sozialen Netzwerken berichten.
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Doch Insel-Kenner wissen es besser: Wie Ansgar Ohmes, Geschäftsführer der Nordseebad Spiekeroog GmbH, gegenüber MOIN.DE erklärte, profitieren Urlauber von mehr Vorteilen als nur dem Zugang zum Strand, wenn sie die Kurtaxe zahlen. „Leider wird oft erwähnt, dass Spiekeroog die teuerste Insel Deutschlands sei. Doch die Vielzahl an Leistungen, die im Gästebeitrag enthalten sind, wird häufig übersehen“, offenbart Herr Ohmes im Gespräch mit MOIIN.DE.
Während auf anderen Inseln solche Angebote kostenpflichtig sind, sind sie auf der ostfrischen Insel Spiekeroog kostenlos. „Dazu gehören unter anderem zahlreiche Spielplätze für Kinder, die kostenlose Nutzung des Kinderspielhauses Trockendock sowie Sommerangebote wie der Zirkus Tausendtraum und das Inselkino.“
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Auch für Erwachsene bietet die ostfriesische Insel zahlreiche Angebote, die im Gästebeitrag enthalten sind. Dazu gehören Wanderwege, Grünanlagen, kostenlose Kurse, Vorträge, Sportprogramme sowie Ausstellungen, Konzerte und Veranstaltungen. Zudem gibt es auf der Nordsee-Insel WLAN-Hotspots.
Nordsee: Darum stieg der Gastbeitrag auf Spiekeroog
Viele Nordsee-Liebhaber fragen sich trotz der vielen Angebote, warum die Kurtaxe auf Spiekeroog hoch ist. Der Geschäftsführer der Nordseebad Spiekeroog GmbH begründet: „Während der Corona-Zeit hatten wir Bauprojekte wie den Bau eines Gesundheitszentrums, die durch den Ukraine-Konflikt und ökologische Bauvorschriften teurer wurden. Die massiven Preissteigerungen im Bauwesen und höhere Personalkosten erforderten eine wirtschaftliche Anpassung unseres touristischen Angebots.“
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Als Tochtergesellschaft der Gemeinde in Form einer GmbH müsste man positive Jahresergebnisse vorweisen und dürfte keine dauerhaften Defizite haben. „Auch übermäßige Gewinne erzielen dürfen wir nicht. Als GmbH sind wir nicht auf Gewinnmaximierung aus, sondern darauf angewiesen, keine Verluste zu machen und wirtschaftlich ausgeglichen zu arbeiten.“
Nordsee: Kurtaxe könnte bald steigern
Die fünf Euro Kurtaxe gelten schon länger und wurden nicht in diesem Jahr eingeführt. Ansgar Ohmes erklärt jedoch, warum die Nordsee-Insel derzeit für Aufsehen sorgt: „Die aktuelle Diskussion über die teuerste Insel Deutschlands hat uns jedoch in den Fokus der Kritik gerückt.“
Ob der Gastbeitrag bei fünf Euro bleibt, kann der Geschäftsführer der Nordseebad Spiekeroog GmbH nicht versprechen. „Das ist im Moment noch eine Diskussion, die ich nicht beantworten kann. Ich weiß es nicht ganz genau. Wir befinden uns in einem Spannungsfeld zwischen den Einnahmen aus dem Gästebeitrag und den Kosten. Wir müssen sorgfältig abwägen, wie wir das wirtschaftlich darstellen können“, so Herr Ohmes.
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Eine gute Nachricht für Nordsee-Liebhaber und speziell für Spiekeroog-Besucher: „Wir wissen, dass wir schon ziemlich am oberen Limit sind. Deshalb haben wir gerade zum Beispiel beschlossen, die Fährpreise im nächsten Jahr nicht zu erhöhen. Die Entscheidung zum Gästebeitrag steht noch aus und ich möchte dazu noch nichts vorwegnehmen. Aber wir versuchen, eine ausgewogene Balance zu halten, Preisanpassungen sehr behutsam vorzunehmen und die Kosten zu senken.“