Nach der nächsten Bundestagswahl wird es einen Umbruch geben im Parlament. Viele bekannte Gesichter verabschieden sich aus dem Bundestag. Darunter auch einige, die polarisierten.

+++ Interessant: Bundestag: Grünen-Politikerin zeigt sich mit Hand im Intimbereich – AfD tobt +++

Ein Überblick über Abschiede von prominenten Abgeordneten, die jetzt schon bekannt sind.

Gauland (AfD): „In meinem Alter ist das Ende absehbar“

Alexander Gauland, Ex-Parteichef der AfD, verabschiedet sich aus dem Bundestag und der aktiven Politik. Im „Welt“-Interview erklärte der höchst umstrittene Politiker: „Ich glaube nicht, dass ich als 85-Jähriger noch richtig im Parlament bin.“

Noch ist Gauland 83, würde aber im Laufe der nächsten Legislaturperiode seinen 85. Geburtstag feiern. „Wenn nicht noch irgendetwas Außergewöhnliches passiert, ist das das Ende meiner parlamentarischen Karriere. In meinem Alter ist das Ende absehbar“, so Gauland weiter.

Trans-Politikerin Ganserer: „Viel menschenverachtender Hass“

Auch die grüne Trans-Politikerin Tessa Ganserer hat genug vom Bundestag nach Ende dieser Legislaturperiode. In einem schriftlichen Statement verkündete die 47-Jährige nun, es sei „Zeit für neue Wege“. Sie wolle nicht bis zur Rente im Parlament sitzen und sehe für sich „noch ein Leben nach der Politik“.

Zwar sei ihre Zeit als Mandatsträgerin im bayerischen Landtag und im Bundestag bereichernd gewesen, aber sie habe auch viel „menschenverachtenden Hass“ für ihr Frau-Sein erleben müssen.

Abgänge aus dem Bundestag bei der SPD: Außenpolitik-Experte Roth geht

Schon etwas länger bekannt ist, dass der SPD-Außenpolitiker Michael Roth (54) den Bundestag verlassen wird. Der Politiker war unter Angela Merkel Staatsminister für Europa und ist aktuell Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses. Im Ukraine-Konflikt ist er eine prominente Stimme für mehr Waffenlieferungen.

Außerdem verschwindet der Name Müntefering aus dem Parlament. Nach ihrem Mann verlässt auch Michelle Müntefering (44) den Bundestag. Mehr zum Exodus in der SPD-Fraktion liest du hier.

Ex-Minister Ramsauer und Künast verkünden Abschied aus Bundestag

Der frühere CSU-Verkehrsminister Peter Ramsauer (70) zieht ebenfalls einen Schlussstrich und kandidiert nicht erneut für den Bundestag. Ebenso wie Renate Künast (69). Die Grüne war in der rot-grünen Regierung von Gerhard Schröder Ministerin für Ernährung und Verbraucherschutz, später noch Fraktionschefin der Grünen – jetzt verzichtet sie auf eine erneute Kandidatur.

Überraschend will auch Nadine Schön (41), seit 2014 stellvertretende Fraktionschefin der CDU/CSU, nicht wieder für das Parlament antreten. Schön galt eigentlich als „Nachwuchshoffnung“ und aussichtsreiche Anwärterin auf noch höhere Posten und Ämter in der Zukunft, allerdings kam sie 2021 nur durch den Verzicht von Annegret Kramp-Karrenbauer und Peter Altmaier auf ihre Mandate über die Liste noch einmal in den Bundestag.


Mehr Themen für dich:


Aus für Linke und FDP?

Unklar ist, ob es die Linkspartei und die FDP überhaupt wieder ins Parlament schaffen. So oder so will Jan Korte (47) von den Linken, der in anderen Fraktionen kollegial auch sehr geschätzt wird, nicht erneut für den Bundestag kandidieren.

Die Liberalen haben mit Marie-Agnes Strack-Zimmermann bei der Europawahl bereits ein Aushängeschild „verloren“ – sie ist nun im Europa-Parlament. Nun kämpft die Partei darum, die 5-Prozent-Hürde zu meistern.