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Ostsee: Mega-Öltanker fängt Feuer! Neue Vermutung zum Brandherd

Ostsee-Urlauber trauen ihren Augen kaum! An der Küste beobachten sie, wie ein Öltanker im Meer in Flammen steht.

© Polizei Mecklenburg-Vorpommern

Die Ostsee: 5 Fakten über das Baltische Meer

Die Ostsee hat eine Fläche von 412.000 Quadratkilometer. Die tiefste Stelle in der Ostsee beträgt 459 Meter. Im Durschnitt ist das Meer etwa 52 Meter tief. Im Englischen und in vielen anderen Sprachen bezeichnet man die Ostsee als Baltische See oder als Baltisches Meer.

Dramatische Szenen spielen sich am Freitagvormittag, den 11. Oktober, vor Kühlungsborn in der Ostsee ab.

Der 73 Meter lange Öl- und Chemikalientanker „Annika“ brennt nordöstlich von Kühlungsborn in der Ostsee. Der Frachter hat am Morgen vom Rostocker Hafen aus seine Reise nach Travemünde gestartet. Doch dann nahm das Unglück seinen Lauf, nur 4,5 Kilometer von der Küste entfernt.

Ostsee: Öltanker brennt lichterloh!

Kurz nach 9.00 Uhr morgens geht der Notruf ein. Augenzeugen berichteten von einer Verpuffung oder Explosion vor Kühlungsborn, etwa auf der Höhe vom Ostseebad Heiligendamm. Die aufsteigenden Rauchwolken sind kilometerweit zu sehen. Der Notfallschlepper „Baltic“ kam sofort zum Einsatz, um das Feuer auf dem Schiff zu löschen und das Schiff zu kühlen. Die Flammen sind nach bisherigen Erkenntnissen der Einsatzkräfte im Maschinenraum ausgebrochen.

Das Heikle an der Sache: Die „Annika“ hatte 640 Tonnen Öl geladen. Die Polizei Mecklenburg-Vorpommern betont, es sei aktuell noch unklar, ob „Betriebsstoffe“, also Öl und Benzin ausgetreten seien. Ein Austritt wäre verheerend für die Ostsee und die Umwelt der Küste.

Es soll nach aktueller Lage fünf Verletzte geben, die per Schiff nach Kühlungsborn gebracht wurden. Von dort aus fahren Rettungswagen im Minutentakt in Richtung Bad Doberan und Rostock, so die „Ostsee-Zeitung“.


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Am Hafen von Kühlungsborn ist ein Rettungslager für die Havaristen errichtet worden. Rote Zelte und unzählige Retter von Feuerwehr und Katastrophenschutz sind im Einsatz. Doch der Löscheinsatz dauert noch an. Der Bootshafen von Kühlungsborn ist aktuell als „Nothafen“ ausgewiesen. Der normale Betrieb ruht.

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Ostsee: Mehrere hundert Tonnen Schweröl

Wie die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger mitteilte, wurden die sieben Besatzungsmitglieder gerettet, per Schiff. Von Kühlungsborn aus fuhren im Minutentakt Rettungswagen in Kliniken Richtung Bad Doberan und Rostock.

Feuerwehr an Bord

Mittlerweile ist die Feuerwehr Rostock an Bord der „Annika“. Sie konnten die Lage erkunden“, sagte eine Sprecherin des Deutschen Havariekommandos der Deutschen Presse-Agentur. Das Großaufgebot der Einsatzkräfte hat wohl Schlimmeres bei dem Brand verhindern können. Trotzdem sind die Flammen noch nicht gelöscht. Die Feuerwehrleute würden jetzt daran arbeiten, eine Vorgehensweise zu entwickeln. Sobald der Brand gelöscht ist, wolle man der Brandursache auf den Grund gehen.

Brennendes Schiff soll abgeschleppt werden

Noch immer steht der Tanker „Annika“ kurz vor der Ostsee-Küste in Flammen. Doch die größte Gefahr ist mittlerweile gebannt – „Der Brand ist jetzt weitestgehend unter Kontrolle“, sagte Landesumweltminister Till Backhaus (SPD) der „Ostsee-Zeitung“. Nur noch im Maschinenraum brennt es weiterhin. Jetzt soll das Schiff laut Havariekommando für weitere Löscharbeiten in den Rostocker Hafen abgeschleppt werden.

Doch die Abschlepparbeiten ziehen sich in die Länge. Zunächst war der Plan, dass die „Annika“ gegen 20 Uhr im Hafen Rostock ankommen sollte. Die neue Deadline: Irgendwann vor Mitternacht. Der Schleppvorgang soll um 20 Uhr beginnen, so eine Sprecherin des Deutschen Havariekommandos. Zwei Schlepper sollen den brennenden Öltanker die rund 22 Kilometer sicher übers Meer ziehen.

An Bord sind Vertreter des Bergungsunternehmens, die die Lage als stabil einschätzten. Auch Kräfte der Feuerwehr befinden sich derzeit noch auf der „Annika“, um den Brand im Auge zu behalten.

Nach neustem Stand der Dinge wird sich das Abschlepp-Manneuver noch weiter nach hinten verschieben. Im Hafen Rostock rechne man mittlerweile erst nach Mitternacht mit der „Annika“, so ein Sprecher des Havariekommandos.

Bundesumweltministerin ist besorgt

Auch die Bundesumweltministerin Steffi Lempke (Grüne) hat sich zu dem Brand auf dem Öltanker geäußert. Auf der Social-Media-Plattform „X“ schreibt sie: „Ich blicke mit Sorge auf den brennenden Tanker in der Ostsee.“ Sie ist froh darüber, dass alle Seeleute sicher an Land sind. Auch bedankt sie sich bei den Spezialisten vor Ort.

Crew der „Annika“ aus dem Krankenhaus entlassen

Als die „Annika“ Feuer fing, waren insgesamt sieben Besatzungsmitglieder an Bord. Sie wurden bei dem Brand leicht verletzt. Stand 20.20 Uhr konnten alle sieben zum Glück schon wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden, wie das Deutsche Havariekommando mitteilte. Jetzt stünden ihnen Fachkräfte der Deutschen Seemannsmission zur Seite, auch zur psychosozialen Betreuung, falls benötigt.

Erste Vermutung zum Brandherd

Bisher gingen die Einsatzkräfte davon aus, dass das Feuer auf der „Annika“ im Maschinenraum ausbrach. Doch das scheint gar nicht der Fall zu sein. Den neusten Erkenntnissen nach entzündeten sich die Flammen im Farben und Lackraum – auch „Paintroom“ genannt, so ein Sprecher der Deutschen Havariekommandos im Rostocker Überseehafen gegenüber der „Ostsee-Zeitung“.

(wip und lh mit dpa)

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