Er ist ein Ukraine-Insider und überrascht nun mit seinen neuen Informationen. Militäranalyst Franz-Stefan Gady spricht im Interview mit dem Deutschlandfunk am Donnerstag (14. November) über die Lage an der Front. Dabei wird klar, dass die Ukraine gegen Putin aktuell eigentlich keinen Mangel an Waffen oder Material hat.
+++ Lesenswert: Trump schmiedet Ukraine-Plan: Bundeswehr-Soldaten sollen an die Frontlinie +++
Das „größte Problem“ liege woanders, so der Experte. Die Ukraine müsse in naher Zukunft schmerzliche Schritte gehen.
Experte warnt: „Eklatanter Personalmangel“ in Ukraine-Armee
Gady geht es um den „eklatanten Personalmangel“. So sei die Front im südlichen Raum von Donezk und auch im eroberten russischen Gebiet bei Kursk alles andere als stabil gegen die Putin-Truppen.
Dagegen habe sich die Situation bei der Artilleriemunition und auch der Drohnen-Produktion auf ukrainischer Seite deutlich verbessert. „Die Russen haben nicht mehr dieselbe Feuerüberlegenheit wie im Sommer“, so der Militär-Fachmann. Die Herausforderung für die Ukraine sei nun aber, dass zu wenig frische Kräfte an die Front wollen.
Kaum einer will mehr sein Leben im Verteidigungskampf riskieren. Die Mobilisierungsmaßnahmen seit dem Mai hätten nicht den erwünschten Erfolg gebracht. Dieses Problem werde sich im Verlauf des Jahres 2025 zuspitzen, meint Gady.
Auch Putin könne Krieg nicht unendlich weiterführen
Doch auch Russlands Ressourcen erschöpfen sich, ist der Experte überzeugt. „Keine der beiden Seiten kann diesen Krieg unendlich weiterführen.“
Mehr Themen für dich:
Der Militäranalyst glaubt, dass Donald Trump die Ukraine nicht sofort fallen lassen wird im Verteidigungskampf gegen Putin. Zunächst dürfte es auch dem designierten US-Präsidenten darum gehen, die Front zu stabilisieren, also die Lage der Ukrainer im Raum Donezk zu verbessern. Putin dürfte ansonsten wenig Interesse an einem Deal haben, wenn er gute Aussichten auf weitere Geländegewinne sieht.