Aktuelle Zahlen der Krankenkasse sorgten für Diskussionen über die Krankschreibung per Telefon. Manche Vertreter aus der Wirtschaft und der FDP sprachen sich dafür aus, die Möglichkeit abzuschaffen.
Doch neue Daten zeigen: Einen Rekordanstieg krankheitsbedingter Arbeitsausfälle gibt es nicht.
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Krankenkasse: Kein Rekordniveau für Krankheitsfälle
Die krankheitsbedingten Arbeitsausfälle in Deutschland haben laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) kein Rekordniveau erreicht. Laut Daten der OECD fehlten Beschäftigte in Deutschland im vergangenen Jahr im Schnitt 6,8 Prozent ihrer Arbeitszeit wegen einer Krankheit – so viel wie im Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2019.
Es habe einen Anstieg nach den Corona-Jahren gegeben, wie der „Spiegel“ basierend auf OECD-Daten berichtete. Das sei aber eine Rückkehr auf das Normalniveau gewesen. In den Pandemiejahren 2021 und 2022 war der Krankenstand nämlich gesunken, möglicherweise wegen der vermehrten Kurzarbeit und Homeoffice-Nutzung.
Debatte um Telefon-Krankschreibung
Die Zahlen der Krankenkasse zum Krankenstand lösten eine Debatte um die Möglichkeit zur Krankschreibung per Telefon aus. Die wurde während der Corona-Pandemie eingeführt. Versicherte mussten bis 2021 die Krankmeldung selbst an ihre Kasse schicken. Oft taten sie das aber überhaupt nicht.
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Seit 1. Januar 2022 sind Ärzte verpflichtet, die Krankschreibung elektronisch zu übermitteln. Seitdem erfolgt sie lückenlos. Von diesem Zeitpunkt an schnellen auch die Krankenstände in der Statistik in die Höhe. Aus der Wirtschaft und der FDP wurde daher gefordert, die Krankschreibung per Telefon abzuschaffen.
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Tatsächlich machen Experten auch die elektronische Krankschreibung für den Anstieg verantwortlich – allerdings vor allem wegen der zuverlässigeren statistischen Erfassung der Krankheitstage durch die Krankenkasse. (mit AFP)