Die vergangenen Jahre brachten für viele in Deutschland eine Aufwärtsspirale beim Gehalt – trotz zeitweise hoher Inflation. Die Reallöhne, also der Lohn abzüglich der Preissteigerungen, lagen im Herbst um 2,9 Prozent höher als noch zur gleichen Zeit vor einem Jahr. Im Schnitt haben die Erwerbstätigen also tatsächlich mehr Geld zur Verfügung. Es war sogar der sechste Quartals-Anstieg bei den Reallöhnen in Folge!
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Das lag vor allem an hohen Tarifabschlüssen und der Inflationsprämie. Doch diese Phase könnte schon 2025 enden. Das liegt an mehreren Entwicklungen.
Gehalt 2025: Ende der Aufwärtsspirale?
Zum einen läuft ein Instrument aus, von dem viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer profitieren. Seit Oktober 2022 konnten Arbeitgeber den steuer- und abgabenfreien Inflationsausgleich auszahlen. Bis zu 3.000 Euro Inflationsprämie waren für die Beschäftigten drin. Rund 26 Millionen Menschen in Deutschland wurde die Prämie bis Juli 2024 schon ausgezahlt, wenn auch nicht immer in voller Höhe. Das ermittelte das gewerkschaftsnahe Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung. Diese Maßnahme der früheren Ampel-Regierung wird jedoch 2024 auslaufen.
Zudem sind ab 2025 deutlich geringere Tarifabschlüsse zu erwarten. Gegenüber „Focus“ ordnet Arbeitsmarktexperte Dominik Groll vom Kieler Institut für Weltwirtschaft das ein. Tarifverträge hätten aufgrund ihrer Laufzeiten erst mit Verzögerung von ein bis zwei Jahren auf die hohe Inflationsphase 2022/23 reagieren können. „Dieser Aufholprozess geht jedoch allmählich zu Ende“, so Groll. Weil auf der anderen Seite die Arbeitsproduktivität in der Rezession nicht gestiegen sei, falle das gewichtige Argument der Inflation für Gewerkschaften weg, um außergewöhnlich hohe Tarifabschlüsse und damit mehr Gehalt durchzusetzen.
Steigende Beiträge für Krankenkasse und Pflege
Der dritte Punkt: Es kommen zum Jahreswechsel steigende Sozialversicherungsbeiträge auf uns zu. Besonders die Beiträge für Krankenversicherungen, ob gesetzliche oder private, schießen zum Jahreswechsel nach oben. Die Zusatzbeiträge von den Krankenkassen, die zu gleichen Teilen von Arbeitgebern- und Arbeitnehmern zu tragen sind, werden im Schnitt von 1,7 auf 2,5 Prozent erhöht!
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Auch der Beitrag zur Pflegeversicherung wird um 0,2 Prozentpunkte ansteigen. Ein Dämpfer für dein Netto-Gehalt!