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Nordsee-Insel knickt ein – und streicht alte Tradition

Keine Nordsee-Insel polarisiert aktuell so sehr wie diese, jetzt knicken sie unter dem Druck der Öffentlichkeit zusammen…

© MAGO / Wirestock

Nordsee: Diese 5 Strände musst du gesehen haben

Wir stellen 5 Nordsee-Strände vor, die du unbedingt gesehen haben musst.

An der Nordsee scheint es gerade nur ein Thema zu geben. Viele Menschen machen sich Gedanken um einen Brauch, der schon längst veraltet scheint.

Auf der Nordsee-Insel Borkum gibt es jedes Jahr am 6. Dezember ein besonderes Fest, an welchen Frauen gejagt und geschlagen werden. Viele haben heftige Kritik daran geübt, nun knicken die Insulaner ein…

Nordsee: Tschüss Kuhhörner

Auf der Nordsee-Insel Borkum weht jetzt doch ein neuer Wind: Der berüchtigte Nikolausbrauch Klaasohm, der lange Zeit wegen Schlägen mit Kuhhörnern auf Frauen in der Kritik stand, soll friedlicher werden. Zum Auftakt des diesjährigen Fests versicherten die Veranstalter erneut, dass diese gewaltsame Tradition der Vergangenheit angehöre. „Gewalt gegen Frauen wird nicht mehr toleriert“, erklärte Maxi Rau, der Vorsitzende des Vereins Borkumer Jungens.

Doch hält das Versprechen? Unter den wachsamen Augen der Polizei, die mit starken Kräften vor Ort ist, und begleitet von einem großen Medieninteresse verlief der Auftakt zumindest störungsfrei. Die Stimmung auf den Straßen war ausgelassen, Kuhhörner dienten lediglich als lautstarke Requisiten, nicht als Schlagwerkzeuge.

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Nordsee: Friedliches Fest oder falsche Fassade?

Nach den Enthüllungen des ARD-Magazins „Panorama“, die gewalttätige Übergriffe bei früheren Festen zeigen, steht Klaasohm besonders im Fokus der Öffentlichkeit. Die Stadt Borkum führte sogar Notfallräume für betroffene Frauen ein. Auch die Polizei erklärte, Straftaten konsequent verhindern zu wollen.


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Während der historische Brauch in Borkum weiterhin viele Anhänger hat, drängt sich die Frage auf, ob die Tradition noch zeitgemäß ist. Historikerin Katharina Hoffmann lobt zwar die Abschaffung der Gewalt, sieht aber weiteren Änderungsbedarf. „Es ist irritierend, dass dieses Fest so stark mit Identität und Zusammengehörigkeit verbunden wird“, merkt sie kritisch an. (dpa)