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Borkum: „Schaufeln sich selbst ein Grab“ – Nordsee-Kult stürzt Insel ins Verderben

Auf der Nordsee-Insel Borkum sorgt der „Klaasohm“-Skandal für Trubel. Die Außenwelt zieht Konsequenzen: Ist der Insel-Tourismus am Ende?

© IMAGO / Westend61

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Ohje. Auf der eigentlich so friedlichen Nordsee-Insel Borkum war über schon vor dem Nikolausabend sprichwörtlich die Hölle los – und das zurecht. Die Öffentlichkeit richtete ihre Augen auf den „Klaasohm“-Brauch. Teil des Rituals: In der Nacht vom 5. Dezember auf den 6. Dezember, jagen Männer in Verkleidung Frauen über die Insel und schlagen auf sie ein.

Doch auch für Borkummerinnen stellt der Kult einen Skandal dar – denn sie wollen weiterhin beim Klaasohm geschlagen werden! Dafür protestierten sie sogar auf den Straßen der Nordsee-Insel. Diese Positionierung sorgte prompt für den nächsten Shit-Storm in den sozialen Medien – und das Image der Insel ist aktuell unten durch. Das wirkt sich böse auf den Tourismus von Borkum aus. Eine Ex-Borkumerin findet gegenüber MOIN.DE scharfe Worte.

Borkum: „Schaufeln sich selbst ein Grab“

Frauen protestieren dafür, geschlagen zu werden? Das muss man sich erstmal auf der Zunge zergehen lassen. Die Ex-Borkumerin betont im Gespräch mit MOIN.DE: „Ich kann nur sagen, dass sie es nicht anders kennen“. Die Frau, die lieber anonym bleiben will, positioniert sich aber klar gegen die Gewalt beim „Klaasohm“. Für den Tourismus der Nordsee-Insel sieht sie mittlerweile schwarz: Die Borkumer „schaufeln sich gerade selbst ein Grab“.

Wer sich so in der Öffentlichkeit darstelle, ein derartiges Zeichen setze, dass Gewalt in Ordnung sei, würde keine Gäste mehr bekommen, vermutet die ehemalige Bewohnerin. „Das wird ein ruhiges Jahr für Borkum“, in Sachen Urlaub, heißt es weiter. Und sie behält Recht. Der Image-Schaden von Borkum ist spürbar.

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Borkum: Urlauber sagen Tschüss

Es reicht ein Blick in die sozialen Medien. Urlauber wollen die Insel nun partout „nicht mehr betreten“, da sie ein „derartiges Denken“ bezüglich „Klaasohm“ auf Borkum nicht unterstützen wollen. Der Inselgemein ist das nicht verborgen geblieben. Nach einer Bürgerversammlung heißt es in einer Pressemitteilung: „Es besteht auf der Insel ein massiver Image-Schaden, der bereits zu wirtschaftlichen Schäden geführt hat, da viele Urlaubs-Stornierungen hereinkamen“.

„Dass Leute ihre Buchungen stornierten, ist wahrscheinlich das größte Druckmittel bei dem Ganzen. Ich finde es gut, dass sie ihr Druckmittel genutzt haben“, schreibt jemand auf der Plattform TikTok. Mit fast 800 Likes bekommt diese Meinung viel Zustimmung. Jemand weiteres fügt hinzu: „Nur so merkt der Bürgermeister und die Betroffenen das Ausmaß der Außenwelt von Borkum“.


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„‚Familienfreundlich‘ im Sommer und im Winter drehen die Insulaner ab“, lautet ein weiterer Kommentar. Es bleibt abzuwarten, wie Borkum sich aus diesem tiefen Loch wieder herausziehen möchte und kann.

Der „Klaasohm“-Brauch soll nach dem deutschlandweiten Skandal jedenfalls umstrukturiert worden sein: Der Brauch besteht – aber ohne Gewalt. Ein erster Schritt in Richtung Image-Verbesserung – es wird sich zeigen, wie schnell man Borkum diesen Frevel verzeiht.