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Wegen Habeck-Bashing in „Tagesthemen“: Grüne schäumen vor Wut

Ein Meinungsbeitrag in der ARD-Sendung „Tagesthemen“ bringt Grüne auf die Palme. Sie sind fassungslos über das Habeck-Bashing.

"Tagesthemen"-Kommentar: Anti-Habeck-Beitrag
© IMAGO / photothek, ARD-Mediathek

Vertrauen in Scholz

Olaf Scholz wird am 16. Dezember die Vertrauensfrage stellen. Doch wie denkt eigentlich die Bevölkerung über den SPDler? Reden wird drüber.

Als wäre die Vertrauensfrage-Debatte im Bundestag nicht schon emotional und zugespitzt genug gewesen, strahlte das Erste in den „Tagesthemen“ einen Meinungsbeitrag von NDR-Mann Thomas Berbner aus, der es in sich hatte! Tatsächlich alles andere als ausgewogen nahm der Journalist Kanzler darin Olaf Scholz und Robert Habeck in die Mangel. Während konservative und liberale Zuschauer im Netz begeistert und mit Genugtuung reagieren, wirft das andere politische Lager Berbner eine höchst tendenziöse Darstellung vor.

Besonders Basis-Grünen empören sich im Netz über den Kommentar und sind fassungslos, dass so etwas in der ARD-Sendung ausgestrahlt wurde.

Heftige Attacken auf Scholz und Habeck: „Gegen jeden Sinn und Verstand“

Berbner warf Scholz in seinem Kommentar vor, zum Jobverlust Tausender Deutscher „maßgeblich beigetragen“ zu haben, weil er es zugelassen habe, dass Habeck „Klimaschutz mit der Abrissbirne“ betrieben hat. „Gegen jeden Sinn und Verstand“ habe Habeck in der Energiekrise die letzten Atomkraftwerke abschalten lassen. Er unterstellte Habeck, dass ihm „die grüne Ideologie wichtiger war als das Wohl des Landes“.

+++ Interessant: Habeck und Weidel missachtet: Aufregung um Wahl-Sendungen von ARD, ZDF und RTL +++

Kurzer Faktencheck zum Thema Ideologie und Energiewende: Der Anteil der Kernenergie betrug 2022 nur noch ganze 6 Prozent am Anteil der Stromerzeugung in Deutschland. Der Strompreis liegt zudem wieder deutlich unter dem Niveau von 2022, als es noch Atommeiler in Deutschland gab.

Weiter mit Berbner: Er habe „schon vor einem Jahr an dieser Stelle Christian Lindner aufgefordert, das Trauerspiel der selbst ernannten Fortschrittskoalition zu beenden“. Die Regierung habe eine „Politik der Deindustrialisierung“ betrieben. Mit Genugtuung stellte der Journalist fest, dass dies nun passiert sei, als habe sein Kommentar einen Anteil daran gehabt. „Der rot-grüne Konsens zum Schuldenmachen war dem Kanzler wichtiger als die Zukunft unseres Landes“, so die nächste harte Attacke des NDR-Journalisten.

Hierauf erneut ein Faktencheck: Die Industrieproduktion ist schon seit 2018, also auch unter Kanzlerin Angela Merkel, deutlich rückläufig, die Tendenz setzte sich während der Ampel-Jahre fort. Viele anerkannte und führende Ökonomen, darunter Nobelpreisträger, fordern allerdings eine Reform der Schuldenbremse, um deutlich mehr öffentliche Investitionen in Deutschland tätigen zu können.

„Tagesthemen“-Kommentar sorgt für Unmut: „Beschwerde beim Presserat“

Im Netz löst der Meinungsbeitrag in den „Tagesthemen“ krasse Reaktionen aus. Eine Grüne schreibt: „Wir sollten uns eine Beschwerde beim Presserat überlegen. Das war doch kein Kommentar, das war doch Verleumdung.“

Ein weiterer, der sich laut X-Profil dem #TeamHabeck zugehörig fühlt, findet: „In den Tagesthemen einen unterirdischen Kommentar von Thomas Berbner ausstrahlen, der seinen Hass faktenfrei über Habeck äußern darf. Was ist denn los beim ÖRR? Neutralität verlassen und aktiv Wahlkampf betreiben?“


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