Die beschauliche Nordsee wird erneut zur Kulisse für spektakuläre Drogengeschichten: Nach massiven Funden auf den Inseln Sylt, Föhr und Amrum wurde nun auch am Strand von St. Peter-Ording Kokain angeschwemmt.
Spaziergänger entdeckten die verdächtigen Pakete, die den Zoll erneut in Alarmbereitschaft versetzten. Die mysteriöse Serie von Funden lässt nicht nur Ermittler rätseln, sondern sorgt auch bei Strandbesuchern für Verunsicherung.
Nordsee: Immer mehr Kokain-Pakete am Strand
Bereits Anfang Dezember sorgten große Mengen der Droge für Schlagzeilen: Rund 150 Kilogramm Kokain waren in wasserdicht verpackten Bündeln an den Stränden von Sylt, Föhr und Amrum entdeckt worden. Seitdem reißen die Berichte über weitere Funde nicht ab.
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Andreas Franke, Pressesprecher des Zollfahndungsamtes Hamburg, erklärte gegenüber der „SHZ“, dass in den letzten Tagen nun auch in St. Peter-Ording Pakete gesichtet wurden. Über die genaue Menge schweigen sich die Ermittler derzeit aus, doch es soll sich um mehrere Kilogramm handeln.
Unheimliche „Drop-Off“-Methode an der Nordsee
„Die Strömungs- und Wetterverhältnisse könnten dafür verantwortlich sein, dass die Pakete von den Inseln weitergetrieben wurden“, so Franke. Eine endgültige Bestätigung, dass es sich bei dem Inhalt tatsächlich um Kokain handelt, steht allerdings noch aus – entsprechende Tests laufen. Doch wie nur gelangen diese riesigen Mengen an die Strände?
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Ermittler vermuten, dass es sich um einen missglückten Drogenschmuggel handeln könnte. Eine bekannte Methode der Kriminellen ist der sogenannte „Drop-Off“. Hierbei werden die Drogen wasserdicht verpackt und mit Peilsendern oder Bojen versehen ins Meer geworfen. Kleinere Boote sollen die Ware später unauffällig einsammeln.
Nordsee wird zum Drogen-Hotspot
Ob dies auch bei den aktuellen Funden der Fall war, bleibt Spekulation. Die Behörden reagieren mit verstärkten Maßnahmen. Der Zoll überwacht die Strände der Region nun noch genauer, um weitere Funde schnell aufzuspüren. Auch die Bevölkerung wird dringend gebeten, sich von verdächtigen Paketen fernzuhalten und umgehend die Polizei zu informieren.
Die Gemeinde St. Peter-Ording warnte ebenfalls auf sozialen Netzwerken: „Es könnten ungewöhnliche Pakete am Strand angeschwemmt werden. Bitte nicht anfassen und die Polizei unter 110 verständigen.“
Nordsee: Wie Kokain an den Strand kommt
Die Nordsee ist kein unbeschriebenes Blatt, wenn es um solche Vorfälle geht. Immer wieder werden hier Drogenpakete entdeckt, die scheinbar aus dem Nichts auftauchen. Bereits 2018 sorgten 300 Kilogramm Kokain, die auf der Elbe trieben, für Aufsehen.
Noch größer war der Fund im Jahr 2007, als auf den nordfriesischen Inseln mehrere Rucksäcke mit insgesamt 35 Kilogramm der Droge entdeckt wurden. Einen skurrilen Höhepunkt erreichte die Serie solcher Fälle im April dieses Jahres. Auf der ostfriesischen Insel Borkum stieß eine Urlauberin auf ein Paket mit über einer Tonne Kokain – geschätzter Marktwert: 50 Millionen Euro.