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Edeka-Mitarbeiter brutal misshandelt – schrecklicher Vorfall schlägt hohe Wellen

Ein geplanter Raubüberfall in einem Edeka nahm ein schreckliches Ausmaß an: Ein Mitarbeiter wurde brutal misshandelt. Was dann passierte…

Polizei-Einsatz bei Edeka
© IMAGO/BeckerBredel

Sechs Fakten über Edeka

Edeka gehört zu den größten Lebensmittelkonzernen in Deutschland. Die Ursprünge des Unternehmens liegen mehr als 100 Jahre zurück.

Dieser Überfall hat ein Ausmaß angenommen, mit dem niemand gerechnet hätte – nicht einmal die Täter. Ihr Plan war es, in eine Edeka-Filiale einzubrechen und dort einen Tresor voll Geld zu stehlen. Doch es kam anders als gedacht.

Eigentlich hatten die Angeklagten „nur“ vor, den Edeka auszurauben und viel Geld mitgehen zu lassen. In der Nacht zum 1. Juli 2024 sollte der Raub in Wedel stattfinden. „Wir wollten da entspannt rein und einfach die Tresore mitnehmen“, erzählte Altay Y. dem Gericht, wie das „Hamburger Abendblatt“ berichtet. Doch was dann geschah, klingt wie ein Gangsterfilm.

Edeka-Mitarbeiter brutal misshandelt

In der Edeka-Filiale hatte es einige Monate zuvor gebrannt, wodurch die Alarmanlage noch nicht funktionierte. Der Inhaber stellte jedoch einen Wachdienst ein, der den Markt auch nach Geschäftsschluss sichern sollte. Einer der Wachleute, Luciano H., soll möglicherweise die treibende Kraft hinter dem Überfall gewesen sein. Der Mann hatte seinem Kumpel, laut Altay H., Bilder des Tresorraums sowie eines Gabelstaplers, mit denen die Räuber die Tresore abtransportieren wollten, gezeigt. Bis zu 500.000 Euro sollen sich in den Tresoren des Supermarktes befunden haben.


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Der Plan hatte nur einen Fehler. Altay Y. ging laut eigener Aussage davon aus, dass beide Security-Mitarbeiter eingeweiht waren. Dem war jedoch nicht der Fall, denn laut Anklage wusste nur einer der beiden Männer – Luciano H. – von dem Raub und Arash G., der offenbar nichts von dem Plan wusste, sitzt nun als Nebenkläger im Gerichtssaal.

Als die Täter bei der Edeka-Filiale eintrafen, soll einer der Räuber einen Totschläger mit dabei gehabt haben. Mit diesem schlug er – wie vorab besprochen – auf Luciano H. ein, der schnell zu Boden ging. So sollte der Überfall auf den Überwachungskameras echt aussehen. Arash G. habe noch versucht, die Tür zu versperren, aber die Täter konnten sie aufdrücken. „Uns ist gesagt worden, wie können ruhig fester zuschlagen, der Dicke kann das ab“, so Altay Y., der mit einem zweiten Totschläger mehrfach auf Arash G. einschlug. „Irgendwann habe ich mich gefragt, warum der nicht zu Boden geht. Da kamen mir schon Zweifel, ob der wirklich eingeweiht ist“, berichtet der Angeklagte dem Gericht.

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Arash G. versuchte, seinen Kopf mit den Armen zu schützen, wurde aber schwer am Kopf getroffen und ging schließlich zu Boden. Dort habe der Verletzte stark geblutet und schwer geatmet und Altay Y. habe es schließlich mit der Angst zu tun bekommen. Trotzdem fesselte er den Security-Mitarbeiter wie geplant und soll ihn – in einer stabilen Seitenlage – hinter den Tresen der Edeka-Filiale gelegt haben.

Überfall lief nicht wie geplant

Auch das weitere Vorgehen klappte nicht so wie geplant. Denn der Gabelstapler, mit dem die Räuber die Tresore transportieren wollten, passte nicht durch die Tür. Letztendlich nahmen sie nur einen der beiden Tresore mit – den falschen. In ihm befanden sich Briefmarken im Wert von 3,000 Euro sowie weniger als 1.000 Euro Bargeld.

Dann das nächste Problem: Altay G. hatte die Tatwaffe im Edeka vergessen und der Fluchtwagen musste nochmal umkehren. Als er und ein Komplize schließlich ein zweites Mal den Edeka verließen, war das Fluchtfahrzeug weg: Die anderen beiden Männer hatten Panik bekommen und sind ohne ihre Komplizen davongefahren. An einer Bushaltestelle gabelte die Polizei die zwei Flüchtigen schließlich auf.


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Urteil noch nicht gefallen

Nun müssen sich der Sicherheitsmitarbeiter, die zwei mutmaßlichen Räuber sowie der Fahrer des Fluchtwagens vor dem Landgericht Itzehoe verantworten. Ein fünfter Mann, der die zweite treibende Kraft sowie einer der Räuber gewesen sein soll, musste sich vor dem Jugendschöffengericht Neumünster verantworten, da er rechtlich noch als Heranwachsender gilt. Dort kam er trotz seiner brutalen Tat mit einer Verwarnung und einer Geldstrafe davon. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Altay Y. hat bis jetzt 5000 Euro an das Opfer gezahlt – seine Anwältin erwartet jedoch mindestens 20.000 Euro. Am 30. Januar soll Arash G. möglicherweise erstmals gehört werden und bis Anfang März sind fünf weitere Verhandlungstage angesetzt.