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Ostsee: Krise an der Küste! Hier geht echte Kultur verloren – und jede Mende Geld

Das geht nicht spurlos an Urlaubern vorüber – und trifft am Ende ganz Deutschland. An der Ostsee lässt sich das Ruder kaum noch rumreißen.

© IMAGO / Jochen Tack

Die Ostsee: 5 Fakten über das Baltische Meer

Die Ostsee hat eine Fläche von 412.000 Quadratkilometer. Die tiefste Stelle in der Ostsee beträgt 459 Meter. Im Durschnitt ist das Meer etwa 52 Meter tief. Im Englischen und in vielen anderen Sprachen bezeichnet man die Ostsee als Baltische See oder als Baltisches Meer.

Das tut richtig weh! Die Zahl der hauptberuflichen Ostsee-Fischer in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein sinkt weiter. Gründe dafür sind unter anderem der Klimawandel, Überfischung und der Nachwuchsmangel.

Die Ostsee-Fischerei steckt seit Jahren in einer tiefen Krise. Jetzt folgt der nächste Hammer, den alle zu spüren bekommen.

Ostsee: Traurige Zahlen

Ende 2024 waren laut Behördenangaben nur noch 303 Kutter- und Küstenfischer im Haupterwerb registriert, während es Ende 2023 noch 312 und Ende 2021 sogar 385 waren. Auch im Nebenerwerb zeigt sich ein Rückgang: In Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein sank die Zahl der Fischer von 318 Ende 2023 auf 304 ein Jahr später.

Die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns betonte, dass viele Fischer vom Haupt- in den Nebenerwerb wechseln. Dennoch nehmen die Zahlen in beiden Bereichen kontinuierlich ab. Anfang der 1990er-Jahre gab es an der deutschen Ostseeküste noch mehr als 1.000 Betriebe, die der Fischerei nachgingen.

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Die Ostsee steht unter Druck

Die Bestände in der Ostsee leiden unter mehreren Faktoren. Klimawandel, Überfischung sowie hohe Nährstoffeinträge ins Meer führen zu sinkendem Sauerstoffgehalt im Wasser. Fische wie Dorsch und Hering, einst tragende Säulen der deutschen Ostseefischerei, dürfen kaum noch gefangen werden.

Auch der Nachwuchsmangel verschärft die Situation. An der Berufsschule in Sassnitz auf Rügen, die auf die Ausbildung von Fischereifachwirten spezialisiert ist, befinden sich derzeit nur zwei Lehrlinge in der Ausbildung. Zu DDR-Zeiten gab es an derselben Schule noch mehrere Parallelklassen.


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Ostsee: Ausbildung soll erhalten bleiben

Das Agrar- und Fischereiministerium Mecklenburg-Vorpommerns will trotz der geringen Zahlen an der Fischerausbildung im Land festhalten. Eine Sprecherin erklärte, dass Azubis, die zur Ausbildung das Land verlassen, meist nicht zurückkehren. Dies würde langfristig die ohnehin schwierige Situation bei den Fachkräften weiter verschärfen. (mit dpa)