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Norderney: Tausende Leichen am Strand gefunden – und niemanden kümmert’s

Auf Norderney wurden tausende tote Tiere am Strand gefunden, doch die Anwohner bleiben jedoch gelassen. Was ist da los?

© IMAGO / Depositphotos

Norderney

Die wunderschöne Insel Norderney ist auch außerhalb der Hauptsaison ein echter Besuchermagnet. Zwar sind die Strände nicht so voll wie im Sommer, aber ein paar Urlauber sind immer unterwegs.

Viele genießen gerade diese ruhige Zeit, um die Insel in aller Ruhe zu erkunden. Doch wer beim Spaziergang etwas Seltsames entdeckt, sollte nicht gleich in Panik geraten – dahinter steckt eine ganz einfache Erklärung.

Norderney: Ein Anblick zum Gruseln?

Wer dieser Tage den Nordstrand von Norderney besucht, könnte sich wohl erschrecken: Der Sand ist übersät mit tausenden toten Muscheln. Urlauber reiben sich verwundert die Augen, doch die Einheimischen bleiben gelassen. „Das ist ein ganz normales Naturphänomen“, beruhigt die Nationalparkverwaltung des niedersächsischen Wattenmeers. Doch was steckt wirklich hinter dem massenhaften Muschelsterben?

Nach Angaben von Experten handelt es sich bei den toten Muscheln um amerikanische Schwertmuscheln. Die Art, die erst 1979 in der Nordsee auftauchte, ist besonders temperaturempfindlich. Sinkt die Wassertemperatur zu stark, überleben viele Exemplare den Winter nicht. Dieses Phänomen tritt immer wieder auf – zuletzt gab es ähnliche Funde in den Jahren 2021 und 2018.

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Norderney: Einheimische sind es gewohnt

Für die Wissenschaftler ist das Massensterben kein Grund zur Panik. „Das passiert fast jedes Jahr, vor allem zwischen Ende Januar und Februar“, erklärt Nationalparkleiterin Valeria Bers. Tatsächlich wurde ein solches Phänomen auch auf anderen Nordseeinseln beobachtet. Doch während die Naturforscher Entwarnung geben, fragen sich viele: Ist dieses Massensterben wirklich so harmlos?


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Während Touristen angesichts der unzähligen toten Muscheln skeptisch bleiben, sehen die Inselbewohner das Spektakel gelassen. Für sie ist es ein wiederkehrendes Schauspiel der Natur. Der für den Küstenschutz zuständige Landesbetrieb NLWKN bestätigt: Heimische Muschelarten sind robuster, doch die amerikanische Schwertmuschel ist gegenüber langanhaltendem Frost kaum geschützt. So bleibt der bizarre Anblick der verendeten Tiere für Norderneyer nur eine kurze Episode – bis die Natur sich den Strand zurückholt.