Pfingsten 2024 sorgte der Sylt-Skandal, bei dem rassistische Parolen zum Dance-Hit „L‘Amour Toujours“ aus den 90ern gerufen wurden, für bundesweite Empörung – auch in Hamburg.
Shops schlagen mit Merchandise-Artikeln zu dem Vorfall noch Profit – doch eine Hamburger Initiative machte diesen jetzt den Gar aus.
Hamburg: Lautmalerei wurde zum Insider
Die Hamburger Initiative „Laut gegen Nazis“ gibt es bekannt. Gemeinsam mit der Werbeagentur Jung von Matt im Rahmen der Aktion „Rechts gegen Rechts“ haben sie sich die Markenrechte der Lautmalerei „Döp dö dö döp“ gesichert. Diese Laute geben den Rhythmus des Songs „L‘Amour Toujours“ wieder – zu dessen Melodie Besucher des „Pony“-Club auf Sylt „Ausländer raus“ grölten.
Die Lautmalerei wurde in der rechten Szene zum Insider. „Nazi-Onlineshops bewerben Artikel mit dem Aufdruck beispielsweise als ,Döp dö dö döp – Das Shirt zum Sommerhit‘“, erklärt Jörn Menge, Vorsitzender des Vereins „Laut gegen Nazis“, wie „MOPO“ berichtet. Durch diesen Verkauf würden sie rechtsextreme Aktivitäten finanzieren. Doch damit ist jetzt Schluss.
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Hamburg: „Ich selbst habe Nazi-Codes entwickelt“
Laut Menge wird das für Shop-Betreiber in der Zukunft nicht mehr legal möglich sein – denn die Rechte an dem Slogan sind nun verkauft. Jetzt müssten die Shops die Ware also aus dem Verkehr ziehen – oder sogar vernichten. Denn andernfalls würden rechtliche Schritte und Geldstrafen drohen, so Menge.
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Die Aktion wird unterstützt von einem ehemaligen Neonazi, Philip Schlaffer. In der Vergangenheit habe er selbst einen rechten Onlineshop betrieben. „Ich selbst habe Nazi-Codes entwickelt und weiß, wie wichtig sie – gedruckt auf Shirts und Merch – für die Szene sind“, sagt Schlaffer. „Nicht nur als Erkennungszeichen, sondern auch zur Finanzierung der Gruppierungen.“