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Auslandspresse besorgt über Rechtsruck bei Bundestagswahl: „Brandgefährlich“

Was denkt das Ausland über Deutschland nach der Bundestagswahl? Ein Blick in die internationalen Pressestimmen.

Weidel und Höcke jubeln nach dem AfD-Erfolg bei der Bundestagswahl.
© Sören Stache/dpa

Friedrich Merz ist Wahlsieger: Was kommt jetzt auf uns zu?

Die Union und Friedrich Merz haben die Bundestagswahl gewonnen. In diesem Video geben wir einen Ausblick darauf, was uns nun erwarten könnte.

Die Medien im Ausland bemerken einen Rechtsruck in Deutschland nach der Bundestagswahl 2025. Sie sind darüber hinaus skeptisch, ob der wahrscheinliche neue Bundeskanzler Friedrich Merz dem Land eine bessere Führung geben kann. Die internationalen Pressestimmen nach der Wahl im Überblick.

Pressestimmen aus Ausland: „In der Nachkriegsgeschichte Deutschlands beispiellos“

So erkennt „De Telegraaf“ (Niederlande) „einen klaren Sieg“ für rechte Parteien. Deutschland erlebe „eine Zersplitterung des Linksblocks”.

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„Die deutsche Bundestagswahl zeigt Europa, dass die Zukunft des Kontinents keinesfalls rechtsextrem ist. Deutschland muss nicht in Alternativen denken. Zwar ist die AfD exakt so stark wie befürchtet, doch der blaue Balken schwoll am Wahlabend auch nicht über das Niveau der Erwartung an“, bemerkte „Der Standard“ (Österreich). Gleichzeitig warnt das Blatt davor, dass die AfD mit Blick auf die Wahl 2029 „brandgefährlich“ bleibe.

Aus Sicht der Zeitung „Die Presse“ (Österreich) spiegele der AfD-Ergebnis sowie der „Überraschungserfolg“ der Linkspartei „eine Stärkung der Ränder und eine Schwächung der Mitte“ in Deutschland wider.

„The Guardian“ (Großbritannien) erkennt einen „dramatischen Anstieg“ der Zustimmung zur AfD. Die Wahl werde „zu einer ermutigten extremen Rechten“ führen. Dieses Ergebnis sei in der Nachkriegsgeschichte Deutschlands „beispiellos“.

Stimmen nach Bundestagswahl: Merz „hartnäckig und arrogant“

Zuversichtlicher ist „The Economist“ (Großbritannien) angesichts des Wahlsiegs von Friedrich Merz: „Erwarten Sie nicht, dass er so energisch auftritt wie Herr Trump, aber er ist sicherlich eine Verbesserung gegenüber der bisherigen deutschen Führung.“

Das bezweifelt wiederum „Le Monde“ (Frankreich). Das Blatt stellt seinen Lesern Merz als „hartnäckigen, arroganten Liberalkonservativen” vor. Die Koalitionsgespräche könnten Berlin über Wochen lahmlegen, befürchtet die Zeitung. Und das alles, während Trump bahnbrechende Veränderungen mit der Brechstange erzwingt.


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Skeptisch äußert sich auch die „Neue Zürcher Zeitung“ (Schweiz) über den CDU/CSU-Kanzlerkandidaten. Das Wahlergebnis der Bundestagswahl werde die Union vor große Herausforderungen stellen, prognostiziert die NZZ. Dass die AfD so stark werden konnte, habe auch am „Zickzackkurs“ von Merz im Wahlkampf gelegen. So habe er „Wähler von links als auch von rechts verschreckt“.