Die Telekom ist mit ihren rund 252 Millionen Mobilfunk-Kunden, 25 Millionen Festnetz- und 22 Millionen-Breitband-Anschlüssen eines der weltweit führenden integrierten Telekommunikations-Unternehmen. Bei solch einer Anzahl von Kunden liegt leider auch die Wahrscheinlichkeit, Betrügern zum Opfer zu fallen, nicht weit.
Um ihre Mobilfunkkunden in Zukunft besser vor betrügerischen SMS zu schützen, hat die Telekom nun eine Änderung implementiert. Ab April soll sie in Kraft treten – es geht um die Nachrichten, die auf deinem Telefon ankommen.
Telekom: Das kommt auf Kunden zu
Die Telekom möchte ihre Kunden besser vor betrügerischen Nachrichten schützen. Dafür hat das Unternehmen eine Art SMS-Firewall bzw. Spamfilter implementiert, der die kriminellen Nachrichten herausfiltern soll. Ab April sollen verdächtige SMS entweder erst gar nicht mehr zu den Empfängern weitergeleitet oder aber mit entsprechenden Hinweisen gekennzeichnet werden, wie das Portal „t3n“ berichtet.
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Die Telekom selbst betont, dass Kunden sich jedoch nicht vollständig auf die neue Firewall verlassen sollen. Die Schutzmaßnahme arbeite vor allem musterbasiert und sei damit deutlich weniger sicher als entsprechende Anti-Viren- oder IT-Security-Lösungen, wie beispielsweise auf Windows-Rechnern. Denn dort sind die Strategien deutlich komplexer als bei einer rein auf Websites, Adressen oder gar Listen ausgerichteten Lösung.
Bei der neuen Schutzmaßnahme der Telekom handelt es sich außerdem ausschließlich um Nachrichten, die per SMS verschickt wurden. Andere Nachrichten, beispielsweise über Whatsapp, filtert die Firewall nicht heraus.
Firewall zunächst nur für SMS aus dem Ausland
Der Fokus des neuen Filters liegt insbesondere auf Kurzmitteilungen aus dem Ausland. Mittelfristig sollen jedoch auch Nachrichten aus deutschen Netzen gescannt werden. Und nicht nur Kunden der Original-Telekom-Tarife sind betroffen: Auch sonstige Marken, die zum Konzern gehören (wie zum Beispiel Congstar) sollen mit der Firewall-Lösung arbeiten. Ob Reseller, die nicht zum Unternehmen gehören, aber im Telekom-Netz arbeiten, auch darunter fallen, sei jedoch noch unklar.
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Die Telekom betont, dass keine Kurzmitteilungen mitgelesen werden, denn der Filter arbeite musterbasiert nach entsprechenden Automatikfunktionen. Eigentlich müssen Netzbetreiber Kurznachrichten wie Telefonate behandeln und dürfen diese daher rechtlich nicht automatisch analysieren. Offenbar priorisiert die Bundesnetzagentur den Schutz der Kunden jedoch und erlaubt zumindest eine Dunkelverarbeitung der Inhalte. „T3n“ merkt jedoch an, dass eine Auswertung der 2FA-Nachrichten, die Banken und andere Unternehmen oft per SMS senden, juristische Probleme mit sich bringen könnte.