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Nähe Hamburg: Mieter sind am Ende! So schlimm ist das Leben in den „Hölk-Türmen“ wirklich

In Bad Oldesloe in der Nähe von Hamburg sind die „Hölk-Türme“ berüchtigt. Wer hier lebt, braucht ein dickes Fell. Jetzt packen Mieter aus!

Nähe Hamburg
© Johanna Heinbockel/MOIN.DE

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Immer wieder sind die „Hölk-Türme“ in Bad Oldesloe (rund 25.000 Einwohner) bundesweit Diskussionsstoff. Sie gelten auch als „Horror-Häuser“, wie Ghettos in der beschaulichen Kleinstadt. Doch wie ist das Leben in den berühmt-berüchtigten Betonklötzen in der Nähe von Hamburg (rund 50 Kilometer Distanz) wirklich?

Was erleben Mieter und Bewohner tagtäglich? Wie zieht man dort Kinder auf? MOIN.DE war vor Ort, hat mit Anwohnern gesprochen – und dabei Einblicke in die knallharte Realität der Betroffenen erhalten.

Nähe Hamburg: Mieter sind am Ende!

Von Außen wirken die „Hölk-Türme“ wie ein gepflegter Plattenbau – zweimal 13 Etagen, rund 230 Wohnungen und mindestens 500 Bewohner. „Erst 2024 wurde hier neu gestrichen“, erzählt eine Anwohnerin MOIN.DE. Auf die Frage, ob sie hier wohne, winkt eine andere Frau ab: „Ich habe hier mal gewohnt, vor etwa 20 Jahren. Früher war es hier besser als heute.“

Was sie meint: Die scheinbar schöne Fassade von außen bröckelt umso mehr von innen. Im Treppenhaus steigt ein rauchiger Geruch auf, die Gänge sind kalt und grau. Fahrstühle sind zwar vorhanden – doch die sollen regelmäßig ausfallen. „Der eine Fahrstuhl war ein Jahr lang kaputt“, erzählt ein Familienvater mit drei Kindern MOIN.DE. Für ihn und viele andere Familien ein echtes Problem, denn: „Wenn man einkauft oder wie wir den Kinderwagen hochtragen wollen, ist das eine Qual“. Auch Paketdienste liefern hier deshalb nur noch selten aus (MOIN.DE berichtete).

Nähe Hamburg
Die „Hölk-Türme“ in Bad Oldesloe in der Nähe von Hamburg. Foto: Johanna Heinbockel/MOIN.DE

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„Hier sind viele Besoffene“

Noch größer sind aber die Probleme in den Wohnungen selbst, wie er sagt: „Hier sind viele Besoffene, oft läuft spätabends noch laute Musik.“ Für ihn ist klar: Dieser Ort ist nichts für Familien, deshalb sucht er schon seit knapp sechs Jahren eine neue Wohnung. Zahlreiche Bewohner klagen über regelmäßige Heizungsausfälle und Rohrbrüche, gerade jetzt im Winter.

Hölk-Türme
Tobi und Pascall wohnen bereits seit einigen Jahren in den „Hölk-Türmen“ Foto: Johanna Heinbockel/MOIN.DE

Oftmals dauert es viele Monate, bis sich jemand um die Reparaturen kümmert, erzählt ein Mieter, der anonym bleiben will. Doch auch unter den Anwohnern soll es oft zu Problemen kommen. Pascall lebt bereits seit 2017 in einem der „Hölk-Türme“. In dieser Zeit erlebte er schon üble Dinge. Er zu MOIN.DE: „Von SEK- und Polizei-Einsätzen bis hin zu einem Sturz aus dem 12. Stock war schon alles dabei“.


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Auch Drogensüchtige und Einbrecher sollen hier in der Vergangenheit für Probleme gesorgt haben. Zwar sei laut Pascall das Leben in den „Hölk-Türmen“ mittlerweile deutlich besser, dennoch komme es im Alltag oftmals zu Ruhestörungen. Sein Mitbewohner Tobi pflichtet ihm bei: „Manchmal bohren die Nachbarn noch um drei Uhr nachts.“ Bleibt nur zu hoffen, dass sich die Situation für die Mieter in Bad Oldesloe zeitnah ändert…