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Hamburg: Bürgerschaftswahl im Liveticker – „Hamburg bleibt in guten Händen“

Die Wahllokale in Hamburg sind geschlossen. Peter Tschentscher ist klarer Wahlsieger, die CDU sorgt für einen kleinen Paukenschlag.

Bürgerschaftswahl in Hamburg.
© IMAGO/BREUEL-BILD

Bundestagswahl 2025: Die AfD wird zur neuen Macht in Ostdeutschland

Die AfD erzielt ihr bestes Bundestagswahlergebnis mit 20,2 Prozent. Besonders stark schneidet sie in Sachsen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern ab. Welche Folgen hat das für die Opposition?

Die SPD geht als klarer Sieger aus der Bürgerschaftswahl in Hamburg hervor. Der amtierende Erste Bürgermeister Peter Tschentscher wird sein Amt somit verteidigen. Hinter den Sozialdemokraten zogen die Christdemokraten als zweitstärkste Kraft an den Grünen vorbei – allerdings vermutlich ohne Folgen. Glaubt man den Worten von Tschentscher, dann wird die CDU trotz des besseren Abschneidens in der Opposition bleiben.

Bürgerschaftswahl in Hamburg: Das vorläufige amtliche Ergebnis

SPDCDUGrüneLinkeAfD
Ergebnis33,5%19,8%18,5%11,2%7,5%
Vgl. zu 2020-5,7%+8,6%-5,7%+2,1%+2,2%
Sitze4526251510
Quelle: Landeswahlleiter

Montag, 6.30 Uhr: Nun liegt das Ergebnis der vereinfachten Auszählung, also sozusagen das vorläufige amtliche Endergebnis, vor. Demnach ist die SPD die Wahlsiegerin und kann weiterhin mit dem Ersten Bürgermeister Peter Tschentscher die Stadt regieren. Vermutlich zusammen mit den Grünen, die aber ebenso deutliche Verluste hinnehmen mussten. Die CDU schneidet stärker ab, bleibt aber wahrscheinlich in der Oppositionrolle, ebenso wie Die Linke.

Mäßig lief der Abend für die AfD, ganz schlecht für FDP (2.3 Prozent) und BSW (1,8 Prozent). Ein kleines Ausrufezeichen setzte die europafreundliche Kleinpartei Volt mit 3,3 Prozent, auch wenn es nicht zum Einzug in die Bürgerschaft reichte.

Sonntag, 21.07 Uhr: Laut dem Landeswahlleiter sind bis dato 37 Prozent der Wahlgebiete ausgezählt. In der Hochrechnung ergibt sich folgendes Bürgerschafts-Bild: SPD (33,7); CDU (20,3); Grüne (17,9); Linke (11,2); AfD (8,3)

20.21 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz ist aktuell auf einem Ukraine-Gipfel in London zugegen. Er nimmt sich dennoch die Zeit, um seinem Parteikollegen Tschentscher zu gratulieren. „Hamburg bleibt in guten Händen. Gut, dass du deine Arbeit zum Wohle Hamburgs fortsetzen kannst“, schreibt Scholz auf X. Tschentscher hatte 2018 das Amt des Ersten Bürgermeisters von Scholz übernommen, nachdem dieser zum Bundes-Finanzminister berufen wurde.

19.33 Uhr: Die erste Hochrechnung bestätigt weitgehend die Prognose. Demnach gewinnt die SPD die Wahl mit großem Abstand und landet bei 33,7 Prozent (-5,5). Dahinter landet die CDU und löst die Grünen mit 19,7 Prozent (+8,5) als zweitstärkste Kraft in der Hansestadt ab. Die Grünen kommen auf 17,8 Prozent (-6,4). Die Bürgerschaft komplettieren die Linkspartei (11,4) und die AfD (8,2). Die FDP (2,4) und das BSW (2,0) scheitern deutlich an der Sperrklausel. Aufgrund dessen ist eine Fortsetzung von Rot-Grün rechnerisch möglich.

19.20 Uhr: Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher setzt auf ein Weiter-so. „Meine erste Priorität ist, Rot-Grün fortzuführen“, so Tschentscher im ZDF. Der Senat genieße in Hamburg eine „sehr große Zustimmung“. Er werde daher erst die Grünen kontaktieren, ehe er Kontakt zu der CDU aufnimmt.

18.57 Uhr: Die Wahl in Hamburg bedeutet für die FDP und das BSW das nächste Debakel. Nachdem beide auf Bundesebene ihr Ziel verpasst haben, entpuppt sich der heutige Tag als nächster negativer Höhepunkt.

18.33 Uhr: Die AfD wollte ihr Ergebnis aus 2020 verdoppeln, das hat nicht geklappt. Unter anderem konnte man keine Wähler von der CDU abgreifen – anders als auf Bundesebene. Dennoch gibt man sich in Berlin zufrieden. „Hamburg ist eine schwierige Stadt für uns als AfD. Wir holen unsere Prozente doch eher auf dem Land und in anderen Regionen“, so Co-Chef Chrupalla im ZDF. Es sei daher ein Erfolg, dass man es deutlich über die Fünf-Prozent-Hürde geschafft hat.

18.21 Uhr: Freudentränen bei Grünen-Spitzenkandidatin Fegebank. Obwohl ihre Partei viele Prozentpunkte einbüßen muss, scheint die Erleichterung im Lager riesig zu sein. Der Grund: Eine Fortsetzung von Rot-Grün ist angesichts des Scheiterns von FDP und BSW absolut realistisch. „Mascara verschmiert, höre ich gerade. Das sind wahrscheinlich die Ausschnitte für die ‚Tagesschau‘ und ‚Tagesthemen‘ später. Hallo Deutschland!“, so Fegebank auf der Bühne.

18.11 Uhr: Die Linkspartei nimmt unterdessen den Schwung aus der Bundestagswahl mit. Laut der Prognose landet sie bei 11,5 Prozent (+2,4). Komplettiert wird die Bürgerschaft von der AfD (8,5 Prozent). FDP und BSW scheitern wie auch auf Bundesebene an der Sperrklausel und landen mit 2,3 Prozent beziehungsweise 2,1 Prozent sogar noch hinter der Kleinstpartei Volt (3 Prozent).

SPD bleibt stärkste Kraft in Hamburg

18.03 Uhr: Die erste Prognose der ARD deutet auf eine Wachablösung hinter der SPD hin. Demnach löst die CDU die Grünen als Zweitstärkste Kraft in Hamburg ab. Sie kommt auf 19,5 Prozent (+ 8,3), die Grünen landen bei 17,5 Prozent (-6,7). Demnach ist die SPD trotz hoher Einbußen mit 33,5 Prozent (-5,7) klarer Wahlsieger.

17.30 Uhr: In 30 Minuten schließen die Wahllokale. Alles läuft auf einen weiteren Wahlsieg der SPD hinaus.

17 Uhr: Der Trend der höheren Wahlbeteiligung setzt sich fort. Der Innenbehörde zufolge gaben bis 16 Uhr 66,8 Prozent der Wählerinnen und Wähler ihre Stimme ab. Die Briefwählerinnen und Briefwähler sind bereits eingerechnet. Die Wahlquote von 2020 (63 Prozent) ist zwei Stunden vor Schließung der Wahllokale somit bereits übertroffen.

16.05 Uhr: Erste Prognosen zum Ausgang der Bürgerschaftswahl werden um kurz nach 18 Uhr – unmittelbar nach dem Schließen der Wahllokale – erwartet. Ab circa 19 Uhr folgen die ersten Hochrechnungen.

Hohe Wahlbeteiligung in Hamburg

15.09 Uhr: Mehr als die Hälfte aller Wahlberechtigten haben inzwischen ihre Stimme abgegeben. Um 14 Uhr lag der Wert bei 54,5 Prozent. Vor fünf Jahren waren um jene Uhrzeit lediglich 46,4 Prozent gezählt worden.

13:00 Uhr: Dennis Thering, Fraktionsvorsitzender und Spitzenkandidat der CDU, hat im Wahllokal der Pausenhalle des Gymnasiums Hummelsbüttel seine Stimmen abgegeben. Der 40-jährige Kaufmann hofft nach der Bundestagswahl auch auf ein starkes Ergebnis seiner Partei in der Hansestadt. Zum Problem könnte allerdings Folgendes werden: Therings Ehefrau, Tochter und Hund trugen bei der Stimmabgabe offensichtlich CDU-Wahlkampfkleidung. Das ist laut Bundeswahlleiterin Dr. Ruth Brand verboten: “Während der Wahlzeit ist in und an allen Gebäuden, in denen sich Wahlräume befinden, jede Beeinflussung der Wählerinnen und Wähler verboten.“ Außerdem soll die Tochter ihren Eltern auch über die Schulter geschaut haben. Auch dies ist eigentlich während der Stimmabgabe verboten, so ein Beobachter des Wahlgangs.

Hamburg-Wahl
Dennis Thering ist mit seiner Familie auf dem Weg ins Wahllokal. Foto: Lenthe-Medien/Presang

11:50 Uhr: Bei der Bürgerschaftswahl in Hamburg zeichnet sich eine höhere Wahlbeteiligung als vor fünf Jahren ab. Bis 11.00 Uhr gaben nach Angaben der Landeswahlleitung 38,3 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab. Bei der Bürgerschaftswahl 2020 waren es zu diesem Zeitpunkt 29,6 Prozent, das berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Insgesamt lag die Wahlbeteiligung damals bei 63 Prozent, hieß es.

Peter Tschentscher gibt Stimme ab

11:45 Uhr: Hamburgs erster Bürgermeister und SPD-Spitzenkandidat Peter Tschentscher hat im Wahllokal „KulturKlinker Barmbek“ in der Lorichsstraße seine Stimmen abgegeben. Seit 28. März 2018 ist der 59-jährige Politiker erster Bürgermeister von Hamburg und hofft auch künftig auf dem Bürgermeisterstuhl im Hamburger Rathaus sitzen zu können.

Hamburg-Wahl
Peter Tschentscher bei der Stimmenabgabe für die Bürgerschaftswahl in Hamburg. Foto: Lenthe-Medien

9 Uhr: Seit einer Stunde haben die 1.269 Wahllokale geöffnet. Knapp 16.000 Ehrenamtler helfen dabei, dass noch bis 18 Uhr alle Wahlberechtigten ihre Stimme abgeben können. Die Wahlbeteiligung bei der Bürgerschaftswahl 2020 lag bei 63 Prozent.

9 Uhr: Ähnlich wie auf Bundesebene könnte auch die Bürgerschaftswahl zu einer Zitterpartie werden. Denn glaubt man den Umfragen, dann hat weder rot-grün noch rot-schwarz eine absolute Mehrheit. Eine Zweierkoalition wäre nur dann realistisch, sollten FDP und/oder BSW tatsächlich an der Sperrklausel schreiben.

Wahl in Hamburg: CDU auf dem Vormarsch

9 Uhr: Auch bei dieser Wahl läuft alles auf einen Sieg der SPD hinaus. Das Umfrageinstitut Insa sieht die Sozialdemokraten mit 32 Prozent in Front. Dieses Ergebnis würde jedoch einen Absturz von sieben Prozent im Vergleich zur letzten Wahl in Hamburg bedeuten. Größter Profiteur könnte die CDU sein. Sie liegt demnach bei 17 Prozent und könnte die Grünen (16 Prozent) als zweitstärkste Kraft ablösen. Auch eine Wachablösung als Koalitionspartner winkt. Die Bürgerschaft komplettieren würden demnach die Linke (13 Prozent) und die AfD (11 Prozent). Mit jeweils drei Prozent drohen sowohl die FDP als auch das BSW an der Fünf-Prozent-Hürde zu scheitern.


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9 Uhr: Hamburg ist traditionell in SPD-Hand. Mit Ausnahme von insgesamt 15 Jahren regierten seit 1946 immer die Sozialdemokraten. Einen Paukenschlag gab es im Jahr 2011, als die SPD unter Olaf Scholz die absolute Mehrheit erlangen konnte. Zuvor war die schwarz-grüne Regierung zusammengebrochen und die Legislaturperiode endete vorzeitig. Seither regiert die SPD ununterbrochen. Im Jahr 2018 löste Peter Tschentscher noch-Bundeskanzler Olaf Scholz als erster Bürgermeister von Hamburg ab, weil dieser im März zum Bundes-Finanzminister berufen wurde.