Die neue Rollenverteilung in der SPD und das Ungleichgewicht der Geschlechter bei den Sondierungsgesprächen schmeckt Saskia Esken scheinbar gar nicht! Während in der SPD-Basis eine Diskussion darüber läuft, wann sie endlich zurücktritt (nur die Arbeitsgemeinschaft der SPD-Frauen solidarisiert sich mit ihr), ist Lars Klingbeil zur Nummer eins in der Partei aufgestiegen. Dabei trägt ihr Co-Vorsitzender ebenso eine Mitverantwortung für die Wahlpleite im Februar. Doch während sie abgesägt werden soll, hat er sich zusätzlich noch zum Fraktionschef wählen lassen – und verhandelt nun auf Augenhöhe mit Friedrich Merz.
Esken passt all das nicht und sie pocht darauf, auch ernst- und wahrgenommen zu werden. Nicht zuletzt als Frau in der Runde. Ob ihr das aber mit diesem Seitenhieb auf der SPD-Pressekonferenz am Montag (3. März) gelungen ist?
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Saskia Esken will letztes Wort haben – „Ganz sicher nicht die Männer unter sich“
Eigentlich war die Pressekonferenz schon vorbei, Lars Klingbeil hatte das Schlusswort und blickte dabei auf die anstehenden Sondierungsgespräche mit der Union. In „unser beider Namen“, so Klingbeil in Bezug auf Esken, bewertete er die bisherigen Gespräch mit den Vertretern von CDU/CSU als vernünftig. Danach ergriff überraschend Esken erneut das Wort – mit einem bissigen Statement.
„Vielleicht kann auch ich in ‚unser beider Namen‘ noch eine persönliche Anmerkung machen: All die wichtigen Fragen, die Sie jetzt gestellt haben und die wir zu besprechen haben, werden ganz sicher nicht die Männer unter sich ausmachen. Vielen Dank.“
Saskia Esken
Nicht nur der Hamburger Wahlsieger Peter Tschentscher, der neben Esken auf der Bühne stand, schaute irritiert bei dieser sonderbaren Retourkutsche. Was war das denn für eine Intervention, fragen sich nicht wenige politische Beobachter.
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Auf X gehen die Meinungen weit auseinander. Die einen nennen es einen „Boss Move“ von Esken. Andere dagegen finden die Aktion eher „peinlich“, „unangenehm“, „deplatziert“ oder bezeichnen die Szene als „cringe“. Esken habe erneut bewiesen, „dass sie vollkommen fehl am Platz“ sei, meint ein X-Kommentator.