Die Bundestagswahl hat Deutschland aufgewühlt, doch nun trifft sie auch den Tourismus an der Ostsee mit voller Wucht. Gastgeber an denn schönsten Urlaubsorten haben Angst.
Nachdem die AfD in Mecklenburg-Vorpommern mit 35 Prozent der Stimmen stärkste Kraft wurde, erleben Hotels auf Usedom und an der Küste einen unerwarteten Albtraum.
AfD-Sieg an der Ostsee: Jetzt sagen Urlauber reihenweise ab
Ferienunterkünfte an der Ostsee erleben gerade eine Storno-Welle, wie sie die Branche noch nie erlebt hat. Bei Stornierungsanfragen nennen die Gäste keinen geringeren Grund, als den der AfD. Jetzt schlägt sogar der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband Alarm.
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Berichten der „Ostsee Zeitung“ zufolge äußert sich Landeschef Lars Schwarz wie folgt: „Ich bekomme von den Mitgliedern jeden Tag Informationen, dass Gäste mit der Begründung ‚AfD‘ stornieren“. Besonders betroffen von der AfD-Stornowelle ist Usedom. Hier triumphierte die Partei in Orten wie Ahlbeck mit 54 Prozent.
Politik mit bitteren Folgen: AfD-Wahl sorgt für Ostsee-Storno-Schock
Wie die „Ostsee Zeitung“ berichtet schrieb beispielsweise eine Eine Urlauberin aus Niedersachsen an ihr Stammhotel in Ahlbeck: „Wir wollten im März in unserem Lieblingshotel Urlaub machen. Leider ist uns jetzt die Lust vergangen. Wir müssen wohl auf Swinemünde bzw. die Ostsee in Schleswig-Holstein ausweichen.“
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Auch ein Ehepaar aus Kiel sagt seinen Aufenthalt ab, um „ein Zeichen zu setzen“. Auf Social Media gibt es Aufrufe, Rügen im Sommer zu meiden. Besonders betroffen sind Familienbetriebe, die sich machtlos fühlen. Im Hotel „Strandhus“ in Ahlbeck häufen sich seit der Wahl „seltsame Anrufe“, berichtet Hotelchef Bernd Herrgott gegenüber der „Ostsee Zeitung“. Eine Frau habe ihre Buchung mit den Worten storniert, sie fühle sich mit ihrem schwarzen Ehemann auf Usedom nicht mehr sicher.