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Wegen Trump und Putin: Joschka Fischer stimmt Deutschland auf „harte Jahre“ ein

Von Merz erwartet er eine historische Leistung, auf Deutschland kommen harte Jahre zu. Was Joschka Fischer zur Lage der Nation denkt.

Fischer warnt die Deutschen wegen Trump und Putin.
© IMAGO / Christian Ohde, IMAGO / Horst Galuschka (Fotomontage)

Donald Trump feiert sich als neuen US-Präsident - Deutsche in großer Sorge

Am Dienstag, 5. November, hat Amerika zwischen Kamala Harris und Donald Trump gewählt. Trump ist erneut zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt worden. In Oberhausen haben sich einige Anwohner zum Public Viewing getroffen. Unsere Reporterin hat mit ihnen gesprochen.

Als Außenminister prägte er die rot-grünen Regierungsjahre von 1998 bis 2005. Nun mahnt Joschka Fischer in einem „Stern“-Interview die Deutschen vor den kommenden Herausforderungen angesichts von Donald Trump und Wladimir Putin. „Es werden harte Jahre“ auf uns zukommen, so seine Befürchtung. Das gilt besonders für die jüngste Generation!

Was er von dem kommenden Kanzler Friedrich Merz erwartet und wo er Weichenstellungen für nötig hält.

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Joschka Fischer stimmt ein: „Keine Illusionen“

Angesichts des Vorgehens von Präsident Trump und seiner Administration gebe es „keinen Platz mehr für Illusionen“, so Fischer. „Europa ist ab sofort allein!“ Im „Stern“-Interview zeigt sich der Grüne aber auch davon überzeugt, dass das transatlantische Verhältnis zwischen Europa und den USA die Trump-Jahre überleben wird. Es werden zwar harte Jahre, „aber manchmal muss man die Zähne zusammenbeißen“.

Joschka Fischer plädiert dafür, den nuklearen Schutzschirm in Europa zu erweitern. „Die EU sollte mit Frankreich und Großbritannien als Nuklearmächte jetzt Verhandlungen beginnen, wie ihr Schutzschirm ausgedehnt werden könnte“, so der Ex-Außenminister.

Deutschland brauche Wehrpflicht und Merz müsse ein zweiter Adenauer werden

Bei der Wehrpflicht plädiert der frühere Vizekanzler für eine Wiedereinführung – „für beide Geschlechter“. Sonst komme man beim Schutz Europas nicht voran. Er selbst habe seine Einstellung zum Wehrdienst um 180 Grad verändert. Dass auch er ein Befürworter der Abschaffung war, habe sich als „Fehler“ herausgestellt. Darüber hinaus müsse Deutschland deutlich mehr in die Bundeswehr investieren. „Der heutige Status Quo von zwei Prozent reicht nicht aus.“


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Vom wahrscheinlich nächsten Bundeskanzler Friedrich Merz erwartet er im Regierungshandeln die Qualität eines Konrad Adenauers. „Das ist die Flughöhe“, so die Ansage von Fischer im „Stern“. Schließlich stehe Deutschland vor „einem radikalen Bruch in der Zeit“. Adenauer stand für die Westbindung der jungen Bundesrepublik sowie die Wiederbewaffnung des Landes mitsamt des Aufbaus der Bundeswehr.