Die meisten Lotto-Spieler geben die Hoffnung auf den großen Geld-Gewinn nie auf, obwohl sich während des Wartens darauf oft schon einiges verlieren. Schließlich kostet jede Teilnahme an der Lotterie Geld.
Auch Luís Lopes hielt jahrelang an dem Lotto-Spiel fest, führte mit seinen Freunden fast schon aus traditionellen Gründen eine Tippgemeinschaft. Tatsächlich änderte ein Tag im Jahr 2008 aber alles für den Portugiesen und seine Freunde. Sie knackten den Jackpot und Lopes war plötzlich um 6,7 Millionen Euro reicher. Danach verlor er allerdings so gut wie alles, was sein Leben vorher ausgemacht hatte.
Lotto-Spieler lebt zunächst in Saus und Braus
So hatte Luís Lopes vor seinem Lotto-Gewinn ein bescheidenes, vorhersehbares Leben als Fliesenleger in einem Dorf in Portugal geführt. Er kam gerade so über die Runden, war aber nicht unglücklich. Seinen Job übte er nach dem Geld-Gewinn noch zwei Monate aus, dann kündigte er und begann, sein finanzielles Polster auszugeben. „Ich kaufte Häuser für meine Neffen, gab meinen Geschwistern Geld und reiste überall hin. Wohin Benfica (Lissabon, Fußballverein in Portugal) auch ging, ging ich mit“, berichtet der heute 56-Jährige gegenüber dem britischen „Mirror“.
Auch sich selbst kaufte er ein Haus – es wurde schnell zur Anlaufstelle für Familienmitglieder, Freunde und Bekannte, die Geld brauchten. „Ich hätte weiter wegziehen sollen. Es war zu viel. Es wurde überwältigend“, so der damalige Millionär. Seine Ehe litt unter dem neuen Lebensstil, es kam zur Scheidung. Als auch das Geld langsam immer weniger wurde, suchte sich der Portugiese Hilfe – allerdings die falsche.
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Lotto-Gewinner sicher: „Als ich arbeitete, war ich glücklicher“
Er vertraute einer befreundeten Anwältin blind, ließ sie zehn Jahre lang sein Vermögen verwalten und zahlte jede Rechnung, die sie ausstellte. „Ich hatte in meinem Leben noch nie Steuern gezahlt. Ich wusste nicht, wie die Dinge funktionierten. Ich habe ihr vertraut“, so der Portugiese dazu.
Erst nach rund einem Jahrzehnt stellte Luís Lopes fest, dass vieles in der Arbeit seiner Angestellten nicht stimmte und sie ihm viel zu viel Geld abnahm. Er zahlte die Rechnungen nicht mehr und sie zerrte ihn vor Gericht, wo sie Recht bekam. Der einstige Millionär verlor sein Haus, seine Konten wurden eingefroren und er realisierte, dass der Lotto-Gewinn sein Leben nur schlechter gemacht hatte. „Als ich arbeitete, war ich glücklicher. Ich hatte diese Kopfschmerzen nicht“, gibt er gegenüber dem „Mirror“ zu. Das Lotto spielen lässt er dennoch bis heute nicht – immer dienstags und freitags kauft er sich ein Los für 2,50 Euro.