Was früher ein beschauliches Nordsee-Paradies war, entwickelt sich immer mehr zur Tourismus-Falle für die Einheimischen. Die Nordsee, einst ein Synonym für Ruhe und Natur, wird von Urlaubermassen regelrecht überrannt.
Das hat jetzt auch gravierenden Folgen für die Bevölkerung, wie eine Studie des Deutschen Instituts für Tourismusforschung zeigt. Wird die Nordsee-Region bald der Touristen-Flut und dem Einheimischen-Frust verfallen?
Nordsee am Limit: Schleswig-Holstein kämpft mit Touristen-Ansturm
Während Besucher das maritime Flair und die weiten Strände genießen, fühlen sich viele Einwohner zunehmend verdrängt. Die Ergebnisse der aktuellen Studie des Deutschen Instituts für Tourismusforschung zeichnen ein äußerst alarmierendes Bild. Besonders in hoch frequentierten Tourismusorten nimmt der Frust der Bevölkerung zu.
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47 % der befragten Anwohner geben an, dass die Zahl der Gäste in ihrem Wohnort längst das erträgliche Maß überschritten hat. Doch hier machen nicht nur die überlaufenen Straßen und Strände den Einheimischen zu schaffen, sondern auch die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen. Lärm, überhöhte Mieten und ein wachsender Mangel an Wohnraum sind nur einige der Belastungen, mit denen sich die Bevölkerung konfrontiert sieht.
Nordsee: Tourismus außer Kontrolle
Ein weiteres Problem stellt sich in den 40 % der Befragten, die zur Gruppe der Zweitwohnungsbesitzer, gehören was bedeutet, dass immer mehr Immobilien nicht mehr für den dauerhaften Wohnbedarf der Einheimischen zur Verfügung stehen. Die Folge sind steigende Immobilienpreise und eine Verdrängung der ortsansässigen Bevölkerung.
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Die Studie zeigt auch, dass sich die Ablehnung gegenüber dem Massentourismus immer mehr festigt. 62 % der Befragten sehen im Tourismus zwar einen Wirtschaftsfaktor, bewerten die Auswirkungen für die Gemeinschaft aber negativ. Ein Großteil der Einheimischen fühlt sich außerdem machtlos gegenüber der Entwicklung und mit ihrer Situation unzufrieden.