Der Startschuss für dieses gigantische Bauvorhaben an der Ostsee fällt und erstmal heißt es Aufatmen für alle Pendler und Urlauber. Die Deutsche Bahn bringt ein Jahrhunderprojekt auf die Schiene, den Fehmarnsundtunnel.
Im Sommer 2026 sollen die Bagger anrollen und die Arbeiten für den spektakulären Absenktunnel beginnen. Damit wird die bestehende Fehmarnsundbrücke bald Geschichte sein oder etwa doch nicht?
Ostsee-Kracher: Tunnel unter dem Fehmarnsund
Die umständliche Verbindung zwischen Fehmarn und dem Festland soll künftig durch einen 2,2 Kilometer Unterwassertunnel ersetzt werden. Mit diesem Megaprojekt will die Bahn eine klimafreundliche, zuverlässige Verbindung schaffen. Schon im April wird die Planung beim Eisenbahn-Bundesamt (EBA) eingereicht, die öffentliche Auslegung folgt kurz darauf. Die Baurechte an der Ostsee will die Deutsche Bahn bis Mitte 2026 haben, dabei sollen mehr als zwei Dutzend Firmen an dem Mega-Projekt beteiligt sein.
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Zwölf riesige Tunnel-Elemente, jeweils 160 Meter lang, sollen in einem Trockendock vorgefertigt und dann abgetaucht werden. Die Platzfrage ist dabei eine echte Knobelaufgabe. Die Baufläche wird genau dort eingerichtet, wo später das Tunnelportal entstehen soll. Erst wenn der Tunnel fertig ist, kann das Portal gebaut werden. Doch nicht nur die technische Umsetzung könnte für Kopfschmerzen sorgen.
Ostsee: Wird dieser Tunnel zur Bau-Hölle?
Gegner des Projekts könnten Klagen einreichen und das würde die Arbeiten möglicherweise ins Stocken bringen. So erklärt Frank Limprecht, Leiter für Infrastrukturprojekte bei der Bahn in Norddeutschland, Berichten der „Lübecker Nachrichten“ zufolge, dass gegen diesen Sofortvollzug vor dem Bundesverwaltungsgericht geklagt werden könnte. Bei einer erfolgreichen Klage würde es sofort zum Baustopp kommen.
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Bisher ist außerdem der Bund für die Unterhaltung der noch bestehenden Fehmarnsundbrücke zuständig, doch der will sich nach der Inbetriebnahme des Tunnels zurückziehen. Die Region könnte also auf den Kosten sitzen bleiben. Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (CDU) will sich dem Problem nicht so einfach beugen, wie die „Lübecker Nachrichten“ berichten: „Die Brücke ist Bundesaufgabe.“