Die Ostsee steht zwar wegen AfD-Wahlergebnissen nicht bei allen so hoch im Kurs wie einst, gilt aber immer noch als eine der beliebtesten Urlaubsregionen der Bundesrepublik. Jetzt soll eine neue Direkt-Verbindung für Entspannung sorgen.
Doch ganz so einfach ist die Anreise an die Ostsee nicht, schaut man genauer hin. Auch die Preise sind trügerisch.
Ostsee: Lieber nochmal prüfen
Süddeutschland hat zwar Berge und Seen, doch wer das Meer sehen will, muss einiges an Strecke in Kauf nehmen. Mit dem Auto kann das schnell nerven, der Zug bietet sich an. Genau da setzt die Deutsche Bahn (DB) an, mit einer neuen Verbindung. Der ICE 690 startet jetzt ab dem Münchner Hauptbahnhof, morgens um 8.45 Uhr, Ziel ist Rostock. Vor allem der Ostsee-Kreuzfahrthafen Warnemünde steht im Fokus.
Einmal reinsetzen und Non-Stop an die Küste geht aber nicht. Und da ist schon der erste Haken. Der ICE Nummer 690 macht nämlich Halt in Pasing, Augsburg, Ulm, Stuttgart und Mannheim. Dann geht es weiter nach Mitteldeutschland, Stopps in Erfurt und Leipzig sollen die Reise abrunden. Doch das geht in die Zeit.
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Ostsee: Zug nimmt alles mit
Die Endhaltestelle Rostock erreicht der Quasi-Bummelzug dann erst knapp 10 Stunden später, um 18.45 Uhr! Gut, „der Neue“ der DB muss durch die halbe Bundesrepublik, trotzdem ein ordentlicher Ritt. Schneller geht es da mit Regionalzügen, die sogar mit dem Deutschlandticket verhältnismäßig günstig zu nutzen sind. Da dauert die Tour an die Ostsee ab München nämlich „nur“ 7,5 Stunden, allerdings mit Umsteigen.
Die Kosten für die Direkt-Verbindung ohne Umstieg liegen zwischen rund 55 Euro und 140 Euro, nach aktuellem Stand. So kostet die Fahrt bei der DB am 9. März 139,99 Euro, unter der Woche liegen die Preise bei rund 100 Euro, im April oder Mai sogar bei eher schmalen 70 Euro. Kurz vor Ferienbeginn sind aktuell sogar Fahrten für 55,99 Euro pro Kopf drin.
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Mit dem Deutschlandticket geht das immerhin dauerhaft für gerade angehobene 58 Euro. Doch da sind Umstiege zu erwarten, gleichzeitig geht es schneller. Der große Jubel über die Direkt-Verbindung dürfte also vorerst sogar ausbleiben. Zumal sogar gleich zu Beginn, am 8. März, die Fahrt ausfällt. Es soll aber einen Ersatz-ICE geben. Nun denn.