Unglaublich genug: Trump und Selenskyj haben sich zusammengerauft und Putin einen 30-tägigen Waffenstillstand vorgeschlagen. Dieser will jedoch nichts davon wissen. Im Gegenteil: Während US-Unterhändler in Moskau eintreffen, präsentiert sich der Kreml-Chef in Tarnuniform bei Truppen in der umkämpften Region Kursk, was seine militärische Entschlossenheit unterstreicht.
Wladimir Putin hat derzeit kein Interesse an einer schnellen Waffenruhe mit der Ukraine. Das hat sein außenpolitischer Berater Juri Uschakow nun auch betont. Russland habe kein Interesse an einer kurzfristigen Waffenruhe, sondern an einer dauerhaften Einigung. Das stimmt nur bedingt.
Putin weist Friedensangebote zurück – das ist der Grund
Welche Gründe hat Putin, den Krieg weiter voranzutreiben? Auch seine Soldaten würden schließlich von 30 friedlichen Tagen profitieren, so der Eindruck. Fakt ist aber, dass die Ukraine im Moment deutlich mehr von einer Waffenruhe profitieren würde als Russland. Das hat verschiedene Gründe für Putins Zögern.
Zu diesem Thema interessant: ++Wegen Putin: Sportunterricht soll deutsche Kinder kriegsfit machen++
Einer davon ist rein innenpolitisch. Viele Russen profitieren wirtschaftlich vom Krieg, da die Rüstungsindustrie boomt und vergleichsweise hohe Löhne zahlt. Die russische Wirtschaft wurde bereits auf eine Kriegswirtschaft umgestellt. Ein abruptes Ende des Konflikts könnte zu einem Wirtschaftsabschwung führen. Zusammengenommen mit den Verlusten junger Männer, die die Soldatenfamilien zu betrauern haben, würde das Putins Beliebtheit schaden.
Auch wissenswert: ++Millionen für neue Soldaten: So lockt Putin junge Männer in den Krieg++
Auch die zweite Reihe hinter Putin, Kriegsbefürworter aus dem Kreml sowie Militärblogger stehen einem Frieden skeptisch gegenüber. Die Ziele, die Putin ihnen versprochen hat, sind schlicht noch nicht erreicht: die tiefgreifende politische Umgestaltung der Ukraine nach russischen Vorstellungen, ihr Verzicht auf eine NATO-Mitgliedschaft und die offizielle Anerkennung der besetzten Gebiete.
Russlands Kriegsmaschine rollt weiter
Diese Bedingungen würden die Ukraine stark schwächen und sind für Kiew daher inakzeptabel. Noch, denn an der Front läuft es gut für Putin. Die Waffenruhe ließe der Ukraine Raum zum Durchatmen und zur Regeneration – das will der Kreml gerade nicht.
Mehr News:
Ein weiterer Grund, warum der Kreml nicht auf Frieden aus ist, ist Trump. Die Ukraine-Politik des neuen Präsidenten ist nicht sehr durchsichtig, jedoch deutlich Putin zugewandter als die seines Vorgängers. Er hofft gewiss darauf, dass Trump ihm seine Ziele erfüllt, indem er Druck auf die Ukraine ausübt. Bis dahin spielt der Kreml auf Zeit.