Wer in Hamburg in den kommenden Tagen auf Pakete oder Briefe wartet, muss unter Umständen Geduld haben.
Die Gewerkschaft Verdi hat im Tarifstreit mit der Deutschen Post zu Warnstreiks aufgerufen. Die Beschäftigten in den Brief- und Paketzentren auch in Hamburg und Schleswig-Holstein seien ab Donnerstag um 17.00 Uhr sowie am Freitag ganztägig aufgerufen, die Arbeit niederzulegen, teilte Verdi mit.
Deutsche Post in Hamburg: Über 100 Zusteller streiken
Empfänger von Briefen und Paketen müssen sich wegen eines Warnstreiks bei der Post am Freitag auf Verzögerungen einstellen. Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten in allen Brief- und Paketzentren der Deutschen Post ganztägig zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen, nachdem die zweite Runde der Tarifverhandlungen für die rund 160 000 Beschäftigten ohne Ergebnis zu Ende ging. Verdi hat bereits weitere Ausstände für die folgenden Tage angekündigt.
In Hamburg beteiligten sich nach Angaben eines Verdi-Sprechers am Donnerstagabend etwa 140 und in Schleswig-Holstein bis zu 100 Postbeschäftigte.
Die Gewerkschaft fordert 15 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Der überwiegende Teil der Verdi-Mitglieder bei der Post habe ein niedriges Einkommen und könne Reallohnverluste nicht verkraften, argumentieren die Arbeitnehmervertreter. Die letzte Tariferhöhung im Januar 2022 habe bei 2 Prozent gelegen.
Deutsche Post in Hamburg: Unternehmen lehnt die Forderung ab
Die Annahme, dass Lohnsteigerungen durch Preiserhöhungen weitergegeben werden könnten, sei falsch. Die Post verweist auf die Preisregulierung für das Brief- und Paketgeschäft in Deutschland.
Zugleich sprach das Unternehmen zuletzt von konstruktiven Diskussionen. Damit sei die Grundlage geschaffen, um in der dritten Verhandlungsrunde am 8. und 9. Februar „ein Angebot vorzulegen, das sich an einem fairen Ausgleich zwischen den berechtigten Interessen der Beschäftigten und den ökonomischen Realitäten von Post & Paket Deutschland orientieren wird“.
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Auch ohne Streiks gibt es mehr Beschwerden über Zustellmängel. Im vergangenen Jahr registrierte die Postbeschwerdestelle der Bundesnetzagentur fast dreimal so viele wie 2021. Die Beschwerden richten sich gegen die ganze Branche. Die meisten Wortmeldungen über verspätete oder verlorene Sendungen beziehen sich aber auf den Marktführer. Das Unternehmen verweist auf einen hohen Krankenstand und einer allgemein schwierigen Suche nach Arbeitskräften. Die Post hat angekündigt, die Qualität in der Zustellung verbessern zu wollen. (dpa)