Seit mehr als 60 Jahren fährt Wilhelm Böttcher in Hamburg fast täglich zum Fischmarkt. Der Fischhändler ist der älteste seiner Art in der Hansestadt und kontrolliert die Qualität seiner Ware noch immer selbst.
In seinem Geschäft in Hamburg-Winterhude bietet Böttcher nur frischen Fisch an. „Wenn das Vertrauen zum Kunden aufgebaut ist, dann kommen sie immer wieder. Dann kann es auch mal 50 Cent teurer sein“, erzählt der Händler dem NDR, der ihn für eine „Nordstory“ bei seiner Arbeit begleitet hat.
Hamburg: Fischhändler müssen schließen
In der Fischmarkthalle ist eine kurze Pause angesagt. Dort tauscht sich Böttcher mit seinen Kollegen aus und schwelgt in Erinnerungen. Früher hätten hier noch richtige Auktionen stattgefunden, bei denen mehr als 30 Firmen ihre Waren angeboten hätten. Heute sind es nur noch fünf Unternehmen, die ihren Fisch an die Händler weiterverkaufen. Fangquoten und steigende Preise und auch die Konkurrenz in Supermärkten machen der Branche zu schaffen.
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Um seine Zukunft muss sich Wilhelm Böttcher allerdings keine Sorgen machen. In seinem Geschäft mit acht Mitarbeitern herrscht täglich hoher Betrieb. Viele Stammkunden kennen die Fischverkäufer mit Namen. Böttchers Großvater hat den Laden im Jahr 1913 eröffnet.
Fadenwürmer in frischem Fisch
Fast immer hat sein Geschäft seither Gewinn gemacht. Nur 1988 erlebten der Händler und all seine Kollegen eine echte Katastrophe. Damals wurden in Deutschland in zahlreichen Fischen Fadenwürmer gefunden. Die Kunden blieben fort und auch sein Umsatz brach ein. Im ganzen Land sank der Fischumsatz nach Medienberichten über den Befall um fast 80 Prozent.
Doch die Branche erholte sich. Durch großflächige Kontrollen bei denen die Fischfilets durchleuchtet werden, konnte das Verkaufsvolumen wieder gesteigert werden.
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Für Wilhelm Böttcher ist auch nach mehr als 60 Jahren noch nicht Schluss. Auch wenn der Händler das Rentenalter längst erreicht hat, steht er weiterhin in seinem Laden, begrüßt und bedient seine Kunden.
Die ganze „Nordstory“ kannst du >>> hier in der NDR-Mediathek sehen. (mik)