Nanu, was hat es damit denn auf sich? Direkt an der Alster in Hamburg ist eine mysteriöse Skulptur aufgetaucht, die stark an die Bremer Stadtmusikanten erinnert.
Die unbekannten Künstler haben aber andere Tiere als im Märchen der Gebrüder Grimm aufeinandergestellt: Einen Hund, einen Affen, ein Kaninchen und eine Ratte stehen in Hamburg-Uhlenhorst. Die Aktion hat einen traurigen Hintergrund.
Hamburg: Mahnmal für Opfer von Tierversuchen
Denn das Kunstwerk ist ein Protest gegen Tierversuche, wie die unbekannten Aktivisten in einem Bekennerschreiben auf ihrer Webseite verlauten lassen. In der Nacht zu Mittwoch haben sie die Statue an der Alster aufgestellt.
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„Gewidmet allen Opfern der Tierversuche weltweit“, ist auf dem Sockel der Skulptur zu lesen. Den genauen Hintergrund, beziehungsweise das „Märchen der Hamburger Stadtmusikanten“ können Passanten in kleinen Heften nachlesen, die die Tierschützer vor Ort in die Bäume gebunden haben.
Es ist die Geschichte eines Versuchshundes, des aus dem LPT-Labor im Süden von Hamburg entflohen ist. In der mittlerweile umbenannten Einrichtung sind qualvolle Versuche durchgeführt und die Tiere grausam misshandelt worden.
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In dem „Märchen“ trifft der Hund auf einen Affen, der in einem Labor in Bremen hätte enden sollen, das Kaninchen, an dessen Augen Kosmetik getestet werden sollte und schließlich die Ratte, die sich ebenfalls aus einem Labor gerettet hat. Die vier schließen sich zusammen und machen sich auf die Suchen nach einem besseren Leben.
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Daten und Fakten über Hamburg:
- Hamburg ist als Stadtstaat ein Land der Bundesrepublik Deutschland.
- Hamburg ist mit rund 1,9 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Deutschlands und die drittgrößte im deutschen Sprachraum.
- Das Stadtgebiet ist in sieben Bezirke und 104 Stadtteile gegliedert, darunter mit dem Stadtteil Neuwerk eine in der Nordsee gelegene Inselgruppe.
- Der Hamburger Hafen zählt zu den größten Umschlaghäfen weltweit.
- Die Speicherstadt und das benachbarte Kontorhausviertel sind seit 2015 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes
- International bekannt sind auch das Vergnügungsviertel St. Pauli mit der Reeperbahn sowie das 2017 eröffnete Konzerthaus Elbphilharmonie.
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Traurige Realität nicht nur in Hamburg
Offiziell wird die Zahl der Tiere, die bei Versuchen ums Leben kommen, auf drei Millionen pro Jahr beziffert. Die Dunkelziffer sei jedoch wesentlich höher. „Die Experten schätzen, dass insgesamt ca. 7 Millionen Tiere jährlich in Deutschland für Tierversuche getötet werden“, heißt es auf der Seite der Aktivisten.
Traurige Realität: „Sie werden vergiftet, verstrahlt, vergast, ertränkt, Operationen unterzogen, mit Viren oder Bakterien infiziert und es werden ihnen Krebs und Schlaganfälle verursacht.“ Eine grausame Tatsache, auf die die Aktivsten mit dem Denkmal aufmerksam machen wollen.
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Den Menschen in Hamburg scheint das zu gefallen. Die Reaktionen in den sozialen Netzwerken sind durchweg positiv. „Wow, was für eine tolle Aktion“, schreibt beispielsweise eine Frau unter ein Foto der Skulptur.
Hamburg prüft „Gefährdung“
„Großartig“, „ganz große klasse“ und „Vielleicht bringt es den Einen oder Anderen zum Nachdenken“, heißt es in weiteren Kommentaren. „Hoffentlich bleibt es stehen“, kommt von einer weiteren Frau. Ob die Skulptur an der Alster bleiben darf, wird sich zeigen.
Auf Anfrage der „Hamburger Morgenpost“ antwortete das Bezirksamt Nord: „Wir prüfen zunächst, ob von der Skulptur eine Gefährdungslage ausgeht.“ (lh)