Die Club-Szene in Hamburg blickt der Zukunft mit großer Sorge entgegen. Laut einer Umfrage brechen die Gewinne ein.
Hamburg: Bedrohte Existenzen
Rund ein Drittel der Clubbetreiber und Festivalveranstalter sehen sich in ihrer Existenz bedroht, fast jeder fünfte Club erwäge eine Aufgabe des Betriebs in den nächsten zwölf Monaten, heißt es im Club- & Festival-Monitoring des Clubkombinats für den Winter 2024/2025. Letzterer Wert habe sich im Laufe eines Jahres verdoppelt.
An der Befragung vom 6. bis 13. März beteiligten sich den Angaben zufolge 56 Clubbetreiber und Festivalveranstalter, was im Vergleich zur vorherigen Umfrage vom September 2024 einen Anstieg um fast die Hälfte bedeute und repräsentative Schlüsse auf die Lage der Club- und Festivalkultur in Hamburg zulasse. Fast zwei Drittel der teilnehmenden Musikspielstätten haben demnach Platz für bis zu 199 Gäste, fast ein Drittel kann zwischen 200 und 450 Personen aufnehmen. Große Veranstaltungsorte mit Platz für mehr als 601 Gäste seien mit 4,4 Prozent vertreten.
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Immerhin: Der Besucherrückgang bei den Musikclubs verliert der Umfrage zufolge an Dynamik. Habe er im Februar 2024 bei minus 13 Prozent gelegen, seien es nun minus 7,9 Prozent. Jedoch liege der Wert über dem Bundesschnitt von minus 5,0 Prozent. Um nicht noch mehr Besucher zu verlieren, haben die Betreiber demnach die Zahl der Veranstaltungen im Vergleich zum September 2024 erhöht. Somit fänden in Hamburg im Schnitt 143 Veranstaltungen pro Club statt.
Hamburg: Umsatzverluste eingedämmt, aber Gewinne sinken
So konnten die Betreiber laut der Befragung die Verluste beim Gesamtumsatz im Vergleich zum Vorjahr eindämmen. Derzeit liege der Wert bei minus 3,6 Prozent – nach minus 7,5 Prozent im Februar 2024 und minus 10,7 Prozent im September 2024. Gerettet seien die Clubs in Hamburg dadurch aber noch lange nicht, denn der Gewinnrückgang liege mit 12,6 Prozent in besorgniserregender Höhe.
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Entsprechend stehen rund vier von fünf Befragten vor finanziellen Herausforderungen. Nahezu alle Betriebe (97,6 Prozent) nannten allgemeine Kostensteigerungen sowie gut 53 Prozent höhere Gewerbemieten. Das zeige sich auch bei Festivals, die 2024 gemessen am Vorjahr zwar fast 12 Prozent mehr Besucher und knapp 11 Prozent mehr Einnahmen verzeichneten. Doch die Gewinne sanken im Schnitt um 9 Prozent. (mit dpa)