Die Entscheidung ist gefallen und die Anwohner in Hamburg-Halstenbek sind fassungslos. Ein Baustart könnte nun schneller erfolgen, als vielen lieb ist und das, obwohl der Widerstand vor Ort nach wie vor groß ist.
Trotz massiver Proteste und zahlreicher Einwendungen hat das Eisenbahnbundesamt der Deutschen Bahn grünes Licht für eine riesige ICE-Abstellanlage in Halstenbek und Eidelstedt gegeben.
Mega-Bahnhof in Hamburg: Anwohner fühlen sich überrollt
Mehr als 100 Bürger, sowie die gesamte Gemeinde Halstenbek hatten gegen das Mammut-Projekt protestiert. Doch ihre Einwände wurden nahezu komplett abgewiesen. Das sorgt nun für Wut und Enttäuschung: „Unsere Klagebereitschaft ist da!“, sagt Anwohnersprecher Jens Dose Berichten des „Hamburger Abendblatt“ zufolge. Von einem fairen Verfahren könne keine Rede sein.
+++DHL in Hamburg: Post-Zusteller streiken – und das auch noch während der Briefwahl+++
„Die Bahn selber hätte das nicht besser schreiben können,“ kritisiert Dose den 325 Seiten starken Planfeststellungsbeschluss. Die Behörde hat eine sofortige Vollziehbarkeit beschlossen, selbst bei einer Klag würde das Projekt also nicht weiter aufgeschoben werden. Der Hauptkritikpunkt der Anwohner bezieht sich auf den Lärmschutz. Eine 100 Meter längere Schutzwand hätte den Anliegern zumindest ein wenig mehr Ruhe gebracht.
Hamburg: Deutsche Bahn setzt Mega-Projekt knallhart durch
Doch die Mehrkosten von 350.000 Euro seien „nicht verhältnismäßig“, so die Entscheidung der Behörde. Die Baufläche des Mega-Projekts wurde bereits gerodet, ein Baubeginn im Frühjahr 2025 ist damit so gut wie sicher. Rund 12 bis 13 Anwohner wollen sich dennoch wehren, notfalls mit einer Crowdfunding-Kampagne.
Hier mehr News:
Denn die Kosten sind hoch und die Hamburger Gemeinde will kein Geld mehr geben. Sie hat bereits eine mittlere fünfstellige Summe in rechtliche Beratung investiert, doch klagen darf sie nicht. Bis zum 6. März haben die Anwohner noch Zeit, ihre Klage einzureichen. Doch selbst wenn sie diesen Schritt wagen, dürfte das Verfahren sich Jahre hinziehen, während die Bauarbeiten wohl schon in wenigen Monaten beginnen.