Der neue Grasbrook, unweit der Hafencity, soll der neue Vorzeige-Stadtteil von Hamburg werden. Bis zu 6.000 Menschen sollen hier einmal leben.
Doch es gibt ein Problem. Denn mit dem Standort an der Norderelbe gibt es auch einige Faktoren, die bei der Planung berücksichtigt werden müssen. Und die wurden von den Verantwortlichen in Hamburg bislang unterschätzt.
Hamburg: Architekten stellen ein gewaltiges Problem fest
Denn der Lärm der Elbbrücken beeinträchtigt das Wohnen wohl stärker als gedacht. Das zeigte sich bei einer Online-Zwischenpräsentation am Montagabend.
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Das ist der Grasbrook:
- war früher eine sumpfige Insellandschaft im Urstromtal der Elbe vor Hamburg
- diente bis in das 19. Jahrhundert hauptsächlich als Viehweide
- ist heute geteilt in zwei getrennte Gebiete
- der Große Grasbrook wird seit 2008 als Stadtteil Hafencity bezeichnet
- und der Kleine Grasbrook (seit 1894 eigener Stadtteil) besteht derzeit fast ausschließlich aus Anlagen des Hamburger Hafens
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„Man wohnt da direkt an der Elbe, man hört den Wind und die Möwen. Aber dass man dort den Verkehrslärm, der direkt über die Elbbrücken kommt, so stark wahrnimmt, das war uns einfach nicht bewusst gewesen“, sagt Yasmin Kherad, Projektleiterin von Herzog und De Meuron laut NDR.
Baubeginn des Stadtteils in Hamburg soll 2023 sein
Das Schweizer Architektenbüro hat in einem internationalen Wettbewerb den Zuschlag für den Masterplan erhalten. Ihr Entwurf sieht sieben bis zehnstöckige Hochhäuser vor – in drei grundverschiedenen Quartieren: eines ganz in weiß, eines mit Backstein und eines aus Holz.
Außerdem soll am Grasbrook ein Elbpark in der Mitte des Hafenstadtteils entstehen. Dazu gehört auch die etwas ungewöhnliche Idee eines Sees mitten auf der Elbinsel. Baubeginn könnte 2023 sein.
Weitere Probleme für den Stadtteil in Hamburg
So soll der Grasbrook ökologisches Mustergebiet von Hamburg werden. Dazu werden Fassaden begrünt und der Autoverkehr reduziert. Doch ausgerechnet hier ergibt sich das nächste Problem. Denn: Die geplante U-Bahn-Haltestelle Grasbrook wird vielleicht erst fertig, wenn hier bereits die ersten neuen Bewohner einziehen.
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Das räumte Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeldt laut NDR ein. „Wir können heute noch keine Aussage darüber treffen, wann die U-Bahn tatsächlich fertig ist“, sagte die SPD-Politikerin. Und damit würde dann auch eine weitere Idee des Stadtteils zerplatzen. (mk)