Plastik zählt zu einer der größten Bedrohungen für unsere Binnengewässer und Weltmeere. Der schwimmende Müll setzt den empfindlichen Ökosystemen im Wasser stark zu. Eine erschreckende Erkenntnis haben Forschende aus Hamburg und anderen deutschen Städten gewonnen.
Auf einer Expedition auf der Elbe, die auch an der Hansestadt Hamburg vorbeiführte, hat das Team des Forschungsschiffs „Aldebaran“ die besorgniserregende Entdeckung gemacht.
Von Hamburg bis in die Arktis
Dazu wurden mehrere künstliche Teile Mikroplastik mit einem sogenannten Drifter, also einem Sender versehen. Die Forschenden des Bundesverbandes Meeresmüll e.V. konnten so den Weg des Kunststoffes, der in der Elbe freigesetzt wurde, ganz genau nachverfolgen. Dabei kam heraus: Die Partikel gelangten durch die Nordsee sogar bis in die Arktis.
„Das zeigt sehr deutlich, wie stark die Auswirkungen der Verschmutzung der Elbe sind und dass diese nicht nur lokal begrenzt sind, sondern global, denn der Abfall wird nicht nur an das nächstgelegene Ufer gespült, sondern gelangt von der Elbe in die Meere und sogar bis in die Arktis“, so der Vorstand des Bundesverbandes Meeresmüll und Expeditionsleiter, Frank Schweikert.
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Auf der diesjährigen Expedition haben die Teilnehmenden zudem 45 Bodenproben aus der Elbe entnommen und auf Plastikrückstände untersucht. Die ersten wurden bereits analysiert. „So viel Mikroplastik wie wir dachten, haben wir nicht gefunden“, berichtet Yasmin Adomat von der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (HTW), die als Teil eines Nachwuchs-Forschungsteams an der Expedition mitgewirkt hat.
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Daten und Fakten über Hamburg:
- Hamburg ist als Stadtstaat ein Land der Bundesrepublik Deutschland.
- Hamburg ist mit rund 1,9 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Deutschlands und die drittgrößte im deutschen Sprachraum.
- Das Stadtgebiet ist in sieben Bezirke und 104 Stadtteile gegliedert, darunter mit dem Stadtteil Neuwerk eine in der Nordsee gelegene Inselgruppe.
- Der Hamburger Hafen zählt zu den größten Umschlaghäfen weltweit.
- Die Speicherstadt und das benachbarte Kontorhausviertel sind seit 2015 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes
- International bekannt sind auch das Vergnügungsviertel St. Pauli mit der Reeperbahn sowie das 2017 eröffnete Konzerthaus Elbphilharmonie.
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Hamburg: Viel Plastik im Uferbereich
„Das Plastik ist nicht gleichmäßig in den Sedimenten verteilt. Es gibt ein paar Senken, da findet man unwahrscheinlich viel und andere Stellen, da findet man nur wenig“, so Adomat. Viel Plastik wurde vor allem im Uferbereich gefunden, da die Strömung dort weniger stark ist. „Bei so kleinen Partikeln lässt sich nicht darauf schließen, was es früher mal war. Aber das meiste ist Polypropylen und Polyethylen. Das sind die beiden Mikroplastiksorten, die man am häufigsten auffindet.“
Aus Sicht der Wissenschaftlerin kann jeder etwas dazu beitragen, dass weniger Plastik in den Gewässern landet: „Wir als Kunden sollten versuchen, weniger Plastik zu nutzen. Zum Beispiel Glas- statt Plastikflaschen zu kaufen oder auf Tüten beim Einkauf verzichten. Jeder kann im Alltag Plastik einsparen, wenn er will“, so Adomat.
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Es gebe schon gute Ansätze für Plastikalternativen und abbaubare Verpackungen, „aber das ist noch nicht so industriereif, dass man das hundertprozentig ersetzen könnte. Da gibt es noch Forschungsbedarf.“