Hamburg.
Fast alle Hundehalter in Hamburg lieben ihren Vierbeiner. Daran besteht gar kein Zweifel. Dennoch kommen viele nicht so mit ihrem Tier zurecht, wie sie gerne würden.
Aber für Probleme zwischen Mensch und Tier gibt es immer Gründe. Monica Pertzsch, die in Hamburg die Hundeschule „Daily Dogs“ betreibt, geht diesen Gründen zusammen mit den Hundebesitzern gern auf den Grund. Aber manchmal gerät sie dabei an ihre Grenzen.
Hamburg: Hundetrainerin will helfen
„Die schwierigste Aufgabe ist: Menschen davon zu überzeugen, dass sie etwas tun müssen“, sagt Monica Pertzsch. Denn meistens gingen die Halter davon aus, dass ihre Hunde etwas Neues lernen müssten, nicht sie selbst. „Dafür ist das Schönste, wenn man das schafft und sie sich überzeugen lassen!“
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Ihr ist wichtig, dass sie Hund und Halter dazu bringt, zusammenzuarbeiten. „So eine Beziehung ist persönlich. Ich kann Tipps geben, aber die Arbeit muss der Halter selbst machen. Natürlich kann ich einen Hund ausbilden – aber dann funktioniert er bei MIR.“
Hundehalter in Hamburg vermenschlichen ihre Tiere
Viele Fehler machen Hundehalter übrigens, weil sie zu sehr vom Menschen auf das Tier schließen. „Die Menschen denken sich: Ich esse dreimal am Tag, also muss der Hund das auch. Ich brauche viel Bewegung, weil ich tagsüber am Schreibtisch sitze – also renne ich dann stundelang durch den Park. Ich bin gern unter Leuten, also braucht mein Hund auch Kontakt zu Artgenossen.“
Allerdings sei es für Hunde besser, nur einmal am Tag gefüttert zu werden. Abgesehen von gewissen Rassen bräuchten Hunde nicht ansatzweise so viel Bewegung, wie Menschen sich das vorstellen. Und: „Klar braucht ein Hund Kontakt zu Artgenossen – aber nur zu denen, die er kennt und mag!“
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Kopfschüttelnd stellt Pertzsch fest: „Wenn wir von Hunden reden, haben wir oft ein Fabelwesen im Kopf. Diese ganzen Mythen, die wie Mantras weitergegeben werden!“
Hamburg: Häufiger Hunde aus dem Auslandstierschutz
Aktuell legen sich auch immer mehr Hamburger einen Hund aus dem Auslandstierschutz zu, sei es aus Griechenland oder Rumänien. Prinzipiell findet Monica Pertzsch das toll – aber wenn sie sieht, wie mit den Tieren dann oft umgegangen wird, wird sie nachdenklich.
„Die Herangehensweise der Menschen ist oft die falsche, weil sie ein Tier retten wollen. Dabei entstehen viele und große Probleme, weil das fachliche Wissen fehlt“, sagt sie. „Oft können solche Tiere dann schlecht alleine bleiben und haben Aggressionen Menschen gegenüber.“
Hundetrainerin aus Hamburg wünscht sich mehr Engagement
Denn ein Straßenhund hatte zwar in seinem früheren Leben wenig zu essen und keine medizinische Versorgung, dafür alle Freiheiten. „Solche Hunde haben vorher 20 Stunden am Tag in der Sonne geschlafen, und dann sind sie plötzlich mitten in der Großstadt und sollen funktionieren.“
Natürlich tut sie alles dafür, in ihren Kursen Menschen und Hunde zusammenzubringen. Aber gerade bei Tieren aus dem Ausland wird oft irgendwann klar: „Das wird nie ein Hund werden, mit dem man durch Winterhude läuft und der den ganzen Tag ruhig im Büro liegt und danach fröhlich auf der Alster-Hundewiese rumtollt.“
Hamburg: Mehr Verständnis für den Hund
„Das Verständnis, dass es irgendwo nicht weitergeht“, sei für viele Halter oft bitter. „Da ist die Enttäuschung manchmal groß.“ Aber gerade Hunde mit schwieriger Vorgeschichte würden oft einfach niemals zu braven Schoßhündchen werden. Und wenn die Besitzer ihnen wirklich helfen wollen, dann müssen sie darauf eingehen.
„Meistens möchte der Mensch nur etwas vom Hund, aber gibt dem Hund seinerseits wenig“, sagt Monica Pertzsch. „Aber so ein Tier braucht Sicherheit, klare Führung, jemanden der es schützt und so nimmt, wie es ist. Seinen Charakter kann ich nicht verändern.“
>> Mehr Infos zu Monica Pertzschs Hundeschule „Daily Dogs“ hier!