In der vergangenen Woche hatte Melanie Leonhard (SPD), Gesundheitssenatorin in Hamburg, angekündigt, dass ab Montag, den 17. Mai, eine weitere Gruppe aus der Prioriätsstufe 3 zum Impfen aufgerufen wird. Auch ich, als Patient mit Vorerkrankungen, war davon betroffen.
Also zögerte ich am Montagmorgen nicht lange und versuchte einen Termin zu bekommen, sowohl über das Online-Portal als auch die Hotline 116 117. Doch schon am Mittag war mir klar: Das wird kein leichtes Unterfangen! Denn in Hamburg einen Termin zu bekommen, ist alles andere als einfach.
Hamburg: Wieder und wieder versuche ich es
Am Montagvormittag hieß es bei der Hotline noch: „Versuchen Sie es noch einmal gegen Mittag, vielleicht haben wir dann wieder freie Termine.“ Gesagt, getan. Doch das Ergebnis blieb das gleiche.
Am Dienstag dann sagte man mir, dass selbst den Mitarbeitern der Hotline nicht bekannt sei, wann es neue Termine gebe. Die Empfehlung: Ich solle es immer wieder versuchen.
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Und das tat ich: An den folgenden Tagen versuchte ich es wieder und wieder. Vor Arbeitsbeginn, währenddessen, in der Mittagspause, nach dem Feierabend. Doch ohne Erfolg.
Termine in Hamburg sind alle ausgebucht
Irgendwann hatte ich es zumindest geschafft, einen Vermittlungscode zu bekommen. Zunächst noch in der Hoffnung, dass ich damit vielleicht mehr Glück habe, einen Termin zu bekommen, war schnell klar: Das bringt nichts. Ein echtes Desaster.
Denn: Die von Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard angekündigten 10.000 neuen Termine sind im Laufe der Woche eingestellt und alle gebucht worden. „Derzeit sind keine Termine mehr verfügbar. Die Einstellung neuer Termine erfolgt, sobald die Impfstofflieferungen das zulassen“, bestätigte Anja Segert von der Sozialbehörde, MOIN.DE
Mehr Interessierte als Termine in Hamburg
Das Problem: Es seien bei weitem mehr Menschen an einer Schutzimpfung interessiert, als Termine zur Verfügung stünden. „Mit dem Aufruf der vorerkrankten Personen, die nach Impfverordnung berechtigt sind, ist eine außerordentliche große Gruppe zugelassen worden“, sagt Segert.
Die Sprecherin verweist darauf, dass sich alle Impfberechtigten für einen Impftermin an ihre Ärztin oder ihren Arzt wenden können. Problematisch wird es allerdings, wenn diese kaum Impfdosen erhalten – wie in meinem Fall.
Das hängt mit den noch immer vorhandenen Lieferproblemen beim Impfstoff zusammen. „Die Menge des an die Praxen gelieferten Impfstoffs ist nach wie vor viel zu gering“, sagt Walter Plassmann, Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung (KV), der „Hamburger Morgenpost“.
Ärzte in Hamburg haben Probleme bei Terminvergabe
Angesichts der geplanten Aufhebung der Impfpriorisierung stellt sich also die Frage, wie es mit der Terminvergabe laufen wird, wenn noch mehr Menschen einen solchen erhalten wollen.
Die größte Belastung bestehe laut Plassmann derzeit darin, dass die Praxen erst kurzfristig erfahren, wie viel Impfstoff geliefert wird. Und das würde auch die Terminvergabe schwierig gestalten.
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Hamburg wird die Impfpriorisierung im Impfzentrum auch über den 7. Juni hinaus beibehalten. Bundesweit wird sie zu diesem Termin aufgehoben, in der Hansestadt zunächst jedoch nur bei den Haus- und Betriebsärzten. Dort werden dann noch mehr Menschen um Termine konkurrieren, andererseits sollen sich laut Gesundheitsministerium aber auch die Liefermengen nochmal deutlich erhöhen.
Ob die Terminvergabe dann besser funktionieren wird? Ich hoffe es zumindest – so wie viele andere Impfwilligen in Hamburg vermutlich auch.
Über alle Entwicklungen im Norden bleibst du in unserem >> Corona-Blog auf dem Laufenden. (mk)