Der umstrittene Multi-Milliardär Klaus-Michael Kühne ist mit der Staatsoper in Hamburg unzufrieden. Er würde gerne einen Neubau in der Stadt sehen.
Seine Ideen, die er jetzt bekannt gab, stoßen in Hamburg jedoch auf Kritik.
Hamburg könnte Oper verlagern
Angesichts von Plänen des Unternehmers und Milliardärs Klaus-Michael Kühne zum Bau einer neuen Oper in Hamburg hofft die Stadt auf eine Schenkung. „Der Erste Bürgermeister und der Kultursenator kennen die Idee von Herrn Kühne, ein neues Opernhaus zu bauen“, sagte Senatssprecher Marcel Schweitzer am Samstag.
Sie hätten aber klar zum Ausdruck gebracht, dass ein Mietkaufmodell in Hamburg im Rahmen einer Kooperation mit dem österreichischen Investor René Benko für den Senat nicht in Frage komme. „Eine Schenkung durch Herrn Kühne beziehungsweise seine Stiftung nach dem Vorbild der Kopenhagener Oper wäre dagegen ein bemerkenswertes mäzenatisches Engagement.“
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In dem Fall würde die Stadt die Bereitstellung und Erschließung eines geeigneten Grundstücks sowie die Verlagerung des Opernbetriebs an den neuen Standort prüfen, sagte Schweitzer.
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Daten und Fakten über Hamburg:
- Hamburg ist als Stadtstaat ein Land der Bundesrepublik Deutschland.
- Hamburg ist mit rund 1,9 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Deutschlands und die drittgrößte im deutschen Sprachraum.
- Das Stadtgebiet ist in sieben Bezirke und 104 Stadtteile gegliedert, darunter mit dem Stadtteil Neuwerk eine in der Nordsee gelegene Inselgruppe.
- Der Hamburger Hafen zählt zu den größten Umschlaghäfen weltweit.
- Die Speicherstadt und das benachbarte Kontorhausviertel sind seit 2015 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes
- International bekannt sind auch das Vergnügungsviertel St. Pauli mit der Reeperbahn sowie das 2017 eröffnete Konzerthaus Elbphilharmonie.
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Kühne hatte im Nachrichtenmagazin „Spiegel“ von seinen Plänen berichtet und zugleich Kritik an der Staatsoper Hamburg geäußert. Demnach halte er das Opernhaus am Gänsemarkt für asbestverseucht und die Akustik für mangelhaft. Hamburg habe Besseres verdient. „Dazu möchte ich gern einen Beitrag leisten“, sagte Kühne dem „Spiegel“.
Dem Bericht zufolge erarbeitet er bereits mit Benko ein Finanzierungskonzept für einen bis zu 400 Millionen Euro teuren Neubau in der Hafencity.
Hamburg: Alte Oper steht unter Denkmalschutz
Kühne habe sich für den Abriss des alten Opernhauses ausgesprochen, um dort ein modernes Immobilienprojekt entwickeln zu können. „Dann könnten wir zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen“, sagte er dem Magazin.
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Im Senat sieht man die Pläne kritisch. „Das bisherige Gebäude der Staatsoper ist nicht nur traditionsreich, sondern für Musiktheater nach wie vor hoch attraktiv“, sagte Schweitzer. „Es könnte dann für andere Zwecke genutzt werden, würde aber auf jeden Fall erhalten bleiben, weil es unter Denkmalschutz steht und die lange Hamburger Operngeschichte am Dammtor repräsentiert.“
In sozialen Netzwerken schlagen die Ideen hohe Wellen und werden überwiegend kritisch beäugt. „Der sollte lieber Wohnungen bauen und diese dann günstig vermieten“, heißt es dort. Oder: „Ein zweiter Hafen und ein zweiter Michel sind auch längst überfällig. Ach ein neuer HSV ist auch dringend von Nöten.“ (dpa/rg)