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Hamburg: „Milliarden-Mike“ kriegt Amazon-Serie – und gibt Tipps für deine nächste Verhaftung

Er saß rund 20 Jahre ein, war angeklagt wegen Betrug und Bestechung. MOIN.DE traf „Milliarden-Mike“ in Hamburg und sprach mit ihm über seine Pläne nach dem Knast.

© Bea Swietczak

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Er gehört zu den schillerndsten Persönlichkeiten in Hamburg und sorgte immer wieder für Schlagzeilen, weil er so eine große Klappe hat und mit seinem Luxus medienwirksam prahlt. Jetzt verkündet Milliarden-Mike seinen nächsten Clou. Er schreibt ein neues Buch, dreht einen Kinofilm und eine 60-teilige Serie.

Zuletzt ging Milliarden-Mike durch die Presse, weil er mal wieder vor Gericht stand. Betrugsvorwürfe. Ob er gerade sitzt, Freigänger oder draußen ist, weiß man oft nicht so genau. Denn der 68-Jährige aus Hamburg hat mehrere Haftstrafen hinter sich. Kam er aus dem Knast, fuhr er oft schnell wieder ein.

Hamburg: Betrug, Urkundenfälschung, Bestechung

Meistens ging’s um Betrug, Urkundenfälschung und Bestechung. „Insgesamt komm’ ich so auf 20 Jahre“, erzählt er, als MOIN.DE ihn bei der Weihnachtsfeier der Kostümdesignerin Blanka Luz trifft. „Seit drei Monaten bin ich draußen. Zuletzt war ich vier Jahre und drei Monate drin. Man wollte mir einen Betrug anhängen. Ich bin nur wegen dem öffentlichen Interesse verurteilt worden. Ich war unschuldig.“ Ja, ist klar.

Wie soll’s jetzt weitergehen? „Ich habe viele Pläne“, sagt Milliarden-Mike, der mit Klarnamen Mike Wappler heißt. Er dreht gerade sein nächstes großes Ding. Nach seiner Biografie, „Milliarden Mike – Ich hab sie alle abgezockt“, soll im nächsten Jahr ein weiteres Buch herauskommen. Ein Knast-Ratgeber! Was steht drin? „Ich gebe wichtige Tipps, was zu tun ist, wenn man einfährt und auch, wie man sich nach der Verurteilung verhält“, sagt er. „Gerade diejenigen, die zum ersten Mal verhaftet wurden, sind völlig fertig. Ich habe drinnen schon die härtesten Jungs vom Kiez heulen gesehen.“

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Hamburg: Den ersten Schock überwinden

Was ist dann zu tun? „Allererstes Gebot ist es, sich ruhig zu verhalten und keine Aussage zu machen“, rät Mike. „Immer warten, bis der Rechtsanwalt da ist. Der entscheidet, ob man was sagt, oder nicht. Dann muss man sich innerlich runterfahren, den ersten Schock überwinden. Es bricht ja eine Welt zusammen. Draußen wartet die Ehefrau. Was ist mit den Kindern? Ich habe immer sofort auf inneren Sparmodus gestellt.“

Hamburg: Kostümdesignerin Blanka Luz lud ein schrilles Völkchen zur Weihnachtsparty in ihre Boutique. Milliarden-Mike war ihr Ehrengast. Foto: Bea Swietczak

Was steht noch im Buch? „Praktische Dinge. Wie sich das mit den Einkäufen, dem Urlaub oder mit zwei Dritteln der Strafe absitzen verhält“, sagt der Knast-Profi. „Aber auch, mit welchen Insassen man sich gar nicht abgibt. Nämlich mit den Anscheißern und den Sittenpfiffis, diesen Kinderf….. Sonst denken die anderen noch, du bist auch so einer.“


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Hamburg: Die dicke Kohle soll kommen

Mit welchen Verurteilten sollte sich der Neu-Knacki am besten anfreunden? „Mit einem wie mir“, sagt er ganz selbstbewusst. „Solche Leute haben Narrenfreiheit im Knast. Ich habe mir immer gesagt, jetzt bin ich wieder drin. Ich mache das Beste draus. Ich habe bis heute nicht einen einzigen Tag bereut, habe ja genug Kohle gemacht. Ich habe auch nie vor dem Richter Reue gezeigt. Die erfahrenen Richter kannste eh nicht reinlegen.“

Einer der Staatsanwälte, der ihn hinter Gitter brachte, soll sogar in einer Doku mitwirken. „Ich habe Verträge für eine 60-teilige Amazon-Serie“, erzählt Mike. „Da verdiene ich wieder ordentlich Kohle. Wir sind schon mitten in den Dreharbeiten. Außerdem kommt ein Kinofilm über mein Leben heraus. Ich werde da von einem sehr bekannten Schauspieler dargestellt, der in Berlin lebt. Mehr darf ich nicht sagen. Hab’ Schweigeklauseln im Vertrag.“