Traditions-Gebäude, Brücken, Wahrzeichen und Denkmäler – Hamburg hat eine Menge geschichtsträchtige Werke. Wenn davon eins abgerissen wird, kann das bei Einwohnern ziemlich schmerzen.
Aber auch neue Bauten werden oft nicht von jedem direkt angenommen. Das geht natürlich oft mit einem Abriss einher, der dann meist eben nicht befürwortet wird. In Hamburg-Altona schreit eine Initiative seit langer Zeit auf. Besonders zur Grusel-Zeit hat der Anlass mehr Schlagkraft…
Hamburg: Das wohl umstrittenste Projekt
Im Mittelpunkt einer Initiative steht seit einigen Jahren die Sternbrücke, die diagonal über die Straßenkreuzung Max-Brauer-Allee und Stresemannstraße führt. Eine alte Eisenbahnbrücke aus dem Jahr 1893, die in den Stadtteilen Altona-Altstadt und Sternschanze in heutiger Form seit etwa 1925 steht und entsprechenden Kult-Status innehält.
Sie gilt als Kulturdenkmal, zierte sogar als Cover von Jan Delays Album „Wir Kinder vom Bahnhof Soul“ und ist das Zentrum einiger Läden und Geschäfte, die sich rundherum gruppieren. Mit dem Filmprojekt „Sternbrücke – Der letzte Sommer“ soll der letzte Akt für die Brücke passieren. Nach diesem letzten Porträt der Eisenbahnbrücke soll das Bauwerk abgerissen werden.
Der Abriss und der geplant Neubau sind eines der umstrittensten Themen in Hamburg. Eine bis zu 26 Meter hohe Rundbogenbrücke soll die alte Sternbrücke ersetzen. Dafür sollen um die 82 Bäume gefällt und fünf Häuser abgerissen werden. Auch eine Sperrung der Gleise scheint unumgänglich.
Hamburger gegen die „Monster-Brücke“
Proteste und die „Initiative Sternbrücke“ kämpfen seit langem dagegen an. Im Herbst dieses Jahres sollten nun erneut die Bürger mit einbezogen werden, wie das „Hamburger Abendblatt“ vor einige Zeit berichtet. Zuvor hatte das Projekt schon einige Runden gedreht.
Die Initiative sammelte gegen die Planfeststellung für eine Klage zehntausende Euro. „Monster-Brücke“ nennen sie das neue Projekt und rufen mittels Webseite und über die sozialen Medien regelmäßig zu Spenden und Engagement auf.
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Für die Klage zählen sie unter anderem die Rettung der Bäume, das Aufhalten der Verbreiterung der Stresemannstraße, den Erhalt der Lebens-Kultur und für eine Sanierung oder eine ressourcenschonende und klimafreundlichere Bauweise auf. „Ein einzigartiges Stück urbaner Kultur droht verloren zu gehen“, heißt es auf der Webseite der Initiative.
Pünktlich zu Halloween, dem international weit verbreitetem Grusel-Tag rufen die Hamburger erneut auf. „Hamburgs Monster-Brücke“, schreiben sie in einem Instagram-Beitrag zu einer gruselig gestalteten Zeichentrick-Szene. „Das Grauen der Mobilitätswende an der Stresemannstraße“, heißt es darauf. Es erinnert mit seiner Aufmachung an die Animation eines Filmplakats.