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Hamburg: Juden-Hasser schuldig gesprochen – als das Urteil fällt, droht er SO der Richterin

Ein Judenhasser stand in Hamburg wegen Volksverhetzung vor Gericht. Nach dem Urteil fällt seine gelassene Fassade. Er droht der Richterin.

Hamburg
u00a9 IMAGO / Herrmann Agenturfotografie

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Enver P. (57) sitzt am Freitag (28. Juni) lässig auf der Anklagebank, locker hat er ein Bein über das andere geschlagen. Doch sein nervöses Herumfummeln am grauen Bart offenbart die Nervosität, die er zu überspielen versucht. Auffallend ist sein schwarzes T-Shirt: Darauf zu sehen ist Ex-Bundeskanzler und gebürtiger Hamburger Helmut Schmidt.

P. wird im Landgericht Hamburg der Prozess gemacht, ihm wird gemeinschaftliche Volksverhetzung vorgeworfen. Er soll am 11. Oktober 2023, also wenige Tage nach dem Hamas-Überfall auf israelische Zivilisten mit mehr als 1.300 Tote, im Knast mit einem Mithäftling den Satz fallen gelassen haben: „Nur ein toter Jude ist auch ein guter Jude!“ Er wird am Ende schuldig gesprochen, spätestens dann vergeht ihm die Gelassenheit – denn seine wütende Reaktion gegenüber der Richterin sprengt jede Vorstellungskraft…

Hamburg: Juden-Hasser schuldig gesprochen

Die Tat fand in der JVA Fuhlsbüttel statt. Lautstark rief er seinem Knast-Kumpel in der Freistunde zu: „Die Juden muss man überall plattmachen!“ Angestachelt vom frisch entbrannten Krieg in Israel schrie er noch, dass man „andere Wege finden“ müsse, „Juden zu bestrafen“ – die „deutsche Justiz“ würde sie „generell verschonen“.

Vor Gericht meint P. dagegen, er hätte lediglich die Worte wiedergegeben, die er in einem TV-Bericht über den Krieg in Israel gesehen habe. Er hätte nichts gegen Juden, sei eine Ehefrau sei ja sogar eine. Dessen Schilderungen weist aber JVA-Beamtin Katja M. zurück. Sie meldete den Fall seinerzeit. Der Angeklagte habe sich im Gespräch mit dem anderen Insassen „hochgeschaukelt“ und „angestachelt“ – „wie in einem Tennis-Match“.

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Als das Urteil fällt, droht Angeklagter der Richterin

Enver P. wurde zu einer Haftstrafe von einem Jahr ohne Bewährung verurteilt. Die kommt noch auf seine ohnehin lebenslängliche Haftstrafe (u.a. wegen schwerer Brandstiftung) dazu. Kaum ist das Urteil gesprochen, hält P. erschrocken die Hand vor den Mund – bis er plötzlich aufspringt und wutentbrannt den Saal verlassen will. Schnell reagiert der Justizbeamte, hält ihn zurück.


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Und P. brüllt durch den Saal: „Ich schlage zu! Ich trete und spucke!“ Dann schreit er die Richterin an, lässt sie nicht die Urteilsbegründung vorlesen: „Ihr seid die Täter!“ Mit seinen Fäusten hämmert er mehrmals wütend auf den Tisch. „Mein halbes Leben habe ich im Knast verbracht“, schreit er. Erst sein Verteidiger kann ihn so weit beruhigen, dass die Richterin ihre Ausführungen beendet. Am Ende wird er abgeführt – zurück in den Knast, wo er herkam. Seine Rufe hallen noch im Flur nach…