Hamburg.
Wegen des Coronavirus sind Pflegeheime in Hamburg dazu verpflichtet, den Besuchsverkehr komplett einstellen. Die Bewohnerinnen und Bewohner müssen daher schon seit mehreren Wochen auf Freunde und Familie verzichten.
Doch offenbar setzen einige Einrichtungen in Hamburg die Maßnahmen noch strenger um als angedacht. Und daraus ergeben sich weitere Probleme.
Hamburg: Pflegeheime haben Angst vor Corona-Infektionen
Aus Angst vor Corona-Infektionen in der eigenen Einrichtung verweigern viele Heime externen medizinischen Dienstleistern den Zutritt. Das berichtete NDR 90,3 unter Berufung auf den Hamburger Hausärzteverband.
Eigentlich sind diese ausdrücklich von dem geltenden Besuchsverbot in Pflegeheimen ausgenommen. Außerdem gehe laut des Verbandes von den Therapeutinnen und Therapeuten keine größere Infektionsgefahr aus als von dem hauseigenen Personal.
Der Verband warnt daher: Wenn medizinisch verordnete Therapien nicht durchgeführt werden können, kann das Patientinnen und Patienten oft um Monate zurückwerfen.
Und es ergibt sich ein weiteres Problem. Wenn wegen ausbleibender Therapien ein Patient oder eine Patientin plötzlich verkrampfe und kaum noch sprechen könne, erhöhe das den Pflegeaufwand. Die Heime holen sich so also mitunter zusätzliche Probleme ins Haus.
Das können Betroffene und Angehörige tun
Aus diesem Grund hat sich jetzt die Gesundheitsbehörde eingeschaltet und alle Verbände und Träger noch einmal angehalten, medizinisch verordnete Therapien zu ermöglichen. Auch die Hamburgische Pflegegesellschaft will mit den entsprechenden Einrichtungen Gespräche führen.
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Betroffene und Angehörige sollen sich laut NDR 90,3 zudem an die Wohn-Pflege-Aufsicht in den Bezirksämtern wenden können, wenn Heime weiter entsprechende medizinischen Behandlungen verhindern. (mk)